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AfD nach Brandenburg-Wahl: Polizei prüft Wahlparty-Video

Die AfD war in Brandenburg nicht so erfolgreich wie erwartet. Eine Szene von der Wahlparty rief die Polizei auf den Plan.

© IMAGO/Metodi Popow

Reden wir drüber: Daniel Domscheit-Berg über die AfD und wie sie die Brandenburger Jugend überzeugt

Beim Verstehbahnhof in Fürstenberg an der Havel setzt man sich mit politischen Themen auseinander. Das Credo: Dialog mit AfD-Wählern, jetzt erst recht! Auch bei der Brandenburg-Wahl spielt das eine große Rolle.

Die AfD wurde bei der Landtagswahl in Brandenburg nicht stärkste Kraft. Auf den letzten Metern hatte die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidtke der Rechtsaußen-Partei noch den Spitzenrang abgelaufen. Dennoch bemühte man sich auf der Wahlparty die Enttäuschung zu verstecken.

Nicht verstecken wollte man hingegen eine aggressive Grundstimmung gegen all jene, denen man das Recht abspricht sich in Deutschland aufzuhalten. Nun prüft die Polizei einen Vorfall bei der AfD-Wahlparty.

AfD nach Brandenburg-Wahl: Video sorgt für Aufregung

Was war geschehen? Nachdem die erste Prognose verkündet wurde, herrschte auf der AfD-Wahlparty erst einmal Stille, dass man nicht stärkste Kraft sein würde, schien viele Gäste schockiert zu haben. Doch die Stille wich bald schon kämpferischen Aussagen von der anwesenden Parteichefin Alice Weidel – und einem aggressiven Lied, das sich schnell im Netz verteilte und nun auch die Polizei beschäftigt.

Auf die Melodie des Songs „Das geht ab“ der Berliner Schlager-Rapper „Die Atzen“ sangen einige AfD-Mitglieder lautstark: „Hey das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab.“ Dazu hielten sie ein Schild hoch auf dem Stand: „Millionenfach abschieben.“

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Mit dabei war auch Anna Leisten, die Vorsitzende der Jungen Alternative in Brandenburg. Diese wurde in der Vergangenheit bereits laut Medienberichten von der AfD abgemahnt, weil sie zu große Nähe zur Identitären Bewegung zeigte und ein Foto postete auf dem sie die Hand zur „White Power“-Geste formt. Auch unser Partnerportal DER WESTEN berichtete.

Während die AfD in Brandenburg als „rechtsextremer Verdachtsfall“ gilt, hat der Verfassungsschutz die JA als gesichert rechtsextrem eingestuft. Gleiches gilt für Brandenburgs AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt.

Polizei prüft Videoclip

Der Clip der singenden AfD-Anhänger wurde vielfach im Netz geteilt. Auch Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, teilte einen der Clips. Gerichtet an die Polizei Brandenburg schrieb er: „Das ist doch Volksverhetzung nach § 130 StGB.“ Die Polizei antwortete: „Vielen Dank für den Hinweis. Der Sachverhalt wird geprüft.“


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Die Feierlichkeiten der AfD, die mit 29,2 Prozent am Ende zweitstärkste Kraft in Brandenburg war, gingen an diesem Abend erstmal weiter. Neben Parteichefin Alice Weidel waren auch Berlins AfD-Chefin Kristin Brinker und der ehemalige Berliner CDU-Finanzsenator Peter Kurth anwesend.