Die Kernkraftwerke in Deutschland sind alle abgeschaltet und übrig geblieben ist jede Menge radioaktiver Müll. Für den wird schon seit Jahren nach einem Endlager gesucht, doch noch ist man nicht fündig geworden. Schließlich will keiner den strahlenden Abfall haben.
Jedenfalls fast niemand, denn in Brandenburg gibt es Personen, genauer gesagt Politiker der AfD, die damit kein Problem hätten. Das wurde jetzt sehr deutlich.
Brandenburg: Christoph Berndt spricht sich für Atommüll-Endlager aus
Im Potsdamer Landtag ging es am Donnerstag (27. Februar) um eine Kernforderung der AfD: die Wiederinbetriebnahme der Atomkraftwerke. Fraktionschef Christoph Berndt forderte dazu auf und äußerte sich auf Nachfrage eines SPD-Mannes auch zum komplizierten Endlager-Thema.
„Sind Sie dann auch bereit, ein Atommüll-Endlager in Brandenburg zu installieren?“, wollte Erik Stohn laut „BZ“ wissen. Die Reaktion von Berndt: „Ja, ich bin dazu bereit.“ Worte, die viele Menschen sicher ungern hören.
Karte zeigt: Brandenburg wäre durchaus geeignet
Allerdings: Weder in Brandenburg noch in Berlin sitzen Entscheider der AfD am längeren Hebel. Dass also schon bald Atommüll in die Region geschafft wird, dürfte aus dieser Sicht eher unwahrscheinlich sein. In einem anderen Punkt sieht das aber ganz anders aus.
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Denn wirft man einen Blick auf die Karte der Bundesgesellschaft für Endlagerung, die nach einem geeigneten Ort für den Atommüll sucht, sieht man: Große Teile Brandenburgs werden als geeignet eingestuft und kämen damit durchaus als Lagerort in Betracht.
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Das allein bedeutet aber noch nicht, dass es am Ende dazu kommen wird. Aktuell finden unter anderem Sicherheitsuntersuchungen für die Regionen in Deutschland statt, die infrage kommen. Ziel ist es, die Auswahl weiter einzuschränken. Eine finale Entscheidung für einen Endlager-Standort wird aber wohl erst frühstens 2028 vom Gesetzgeber getroffen werden. Aktuell lagert der Atommüll in verschiedenen Zwischenlagern in ganz Deutschland.