Der Abriss der A100-Brücke hat begonnen und soll spätestens bis zum Ende der Osterferien am Freitag, den 25. April, abgeschlossen sein. Zeitgleich mit dem Abriss startet die Ausschreibung für den Ersatzneubau der Brücke.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert einen abgespeckten Brückenneubau. BERLIN LIVE hat bereits erfahren, wie die Berliner Grünen, SPD und CDU dazu stehen. Jetzt meldet sich auch der ADAC zu Wort.
A100 in Berlin: ADAC gegen BUND-Forderung
Wegen einer angeblichen „Verkehrsverdunstung“ fordert BUND-Landesgeschäftsführerin Gabi Jung, dass beim Neubau der A100-Brücke mindestens eine Fahrspur pro Richtung entfallen müsse. BERLIN LIVE hat nachgefragt, wie der ADAC das bewertet.
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„Das Geoportal der Stadt Berlin zeigt, dass das Verkehrsaufkommen im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm im direkten Vergleich von 2019 zu 2023 zwar zurückgegangen ist – allerdings wurde der Abschnitt der Ringbahnbrücke in dieser Erhebung nicht berücksichtigt“, erklärt eine Sprecherin des ADAC.
„Wäre aus verkehrlicher Sicht problematisch“
Aussagen über eine mögliche „Verdunstung“ des Verkehrs im Bereich der A100-Brücke in Berlin, wie es der BUND behauptet, seien daher datenbasiert kaum ableitbar. Fest stehe jedoch, dass die Stadtautobahn einen wesentlichen Anteil am Verkehrsaufkommen in Berlin trage und damit zur Entlastung der umliegenden Stadtgebiete beitrage.
Daher ist es wenig überraschend, dass der ADAC – ebenso wie die Berliner SPD und CDU – gegen einen abgespeckten Brückenneubau ist. „Ein Wiederaufbau der A100-Ringbahnbrücke in abgespeckter Form wäre aus verkehrlicher Sicht problematisch“, so die ADAC-Sprecherin.
„Der Wegfall einer Fahrspur würde unweigerlich zu einem Flaschenhalseffekt führen, was insbesondere im Berufsverkehr zu Rückstaus und einem erhöhten Unfallrisiko führen könnte.“ Die Brücke in reduzierter Form wäre laut dem ADAC nicht mehr in der Lage, den Verkehr effizient abzuwickeln.
Ein solcher Eingriff müsse deswegen zwingend mit einem belastbaren, flächendeckenden Verkehrskonzept einhergehen – inklusive attraktiver Alternativen zum Auto. Denn der ÖPNV allein könne den Wegfall einer Fahrspur nicht kompensieren.
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„Entscheidungen über die Verkehrsinfrastruktur sollten daher nie isoliert getroffen werden. Sie müssen ganzheitlich gedacht, langfristig geplant und unter Einbindung aller Verkehrsträger erfolgen – unter Berücksichtigung der realen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt der ADAC gegenüber BERLIN LIVE.