Die nächsten Jahre dürften zur Geduldsprobe für Fahrgäste der Bahn in Berlin werden. Dank zahlreicher Baustellen kommt es zu vielen Problemen, die die verschiedensten Strecken betreffen.
Hier eine Übersicht mit einigen davon.
Bahn in Berlin: Arbeiten kosten hunderte Millionen
Dass die Bahn in Berlin dringend saniert werden muss, bekommen die meisten Fahrgäste nahezu täglich am eigenen Leib zu spüren. Wenn mal wieder eine Weiche kaputt oder eine Oberleitung beschädigt ist, kommt es schnell zu Verspätungen und teils auch zu Ausfällen – Unannehmlichkeiten, denen man jetzt aber den Kampf ansagt.
750 bis 800 Millionen Euro werden dafür in die Hand genommen, schätzt der Konzernbevollmächtigte für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Alexander Kaczmarek. Geld, das nötig ist, um Gleise und Co. auf Vordermann zu bringen – und die Bahn dadurch pünktlicher und zuverlässiger zu machen.
Hier wird gebaut
Ist erst einmal alles fertig, profitieren die Fahrgäste. Doch zuvor müssen sie zunächst in den sauren Apfel beißen und zahlreiche Baustellen in Kauf nehmen. Verschont bleibt dabei fast niemand. „Im Grunde haben wir alle Hauptstrecken am Wickel, die von Berlin aus wegführen“, so Kaczmarek.
Was das genau bedeutet, zeigt ein Blick auf die kommenden Monate. Neben der Sanierung der Strecke Berlin – Hamburg, einschließlich einer neunmonatigen Sperrung für den Fernverkehr, stehen noch viele weitere Bahn-Projekte an. So unter anderem die Arbeiten im Keller des Berliner Hauptbahnhofs, wo aktuell die Hälfte der Gleise außer Betrieb ist.
Auch auf diesen Strecken rollen Bagger an
Hinzu kommen die Arbeiten zwischen Berlin Südkreuz und Blankenfelde der Dresdner Bahn. Aktuell müssen deshalb alle Züge Richtung Süden über die Anhalter Bahn fahren. Erst Ende des Jahres können sie wieder auf direktem Weg nach Blankenfelde rollen. Auf der Anhalter Bahn gehen dann die Arbeiten weiter, einschließlich Vollsperrungen und Umleitungen. Betroffen ist die Strecke Berlin – Halle/Saale, Auf der Züge Richtung München mit besonders vielen Fahrgästen verkehren.
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Wer jetzt denkt, das ist alles, der irrt. Auf der Agenda der Bahn in Berlin stehen außerdem der Ausbau der Lehrter Stammbahn von Vorsfelde bei Wolfsburg über Stendal bis nach Wustermark sowie der Umbau des Bahnhofs am Alexanderplatz. Ende des Jahres geht es dort los.
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Die Liste der Bauprojekte könnte also länger nicht sein. Ein Albtraum für die Fahrgäste. Der einzige Lichtblick dürfte sein, dass, wenn alle Arbeiten beendet sind, hoffentlich bessere Bahn-Zeiten blühen. Doch ob allein der Gedanke daran den Menschen all die Einschränkungen der kommenden Monate und Jahre besser verdaulich macht, ist eher fraglich. (mit dpa)