Es ist erst wenige Tage her, als sich im Bereich der Berliner U-Bahn ein schrecklicher Vorfall ereignete: Am Sophie-Charlotte-Platz wurde ein junger Familienvater mit einem Messer angegriffen. Das 29-jährige Opfer verstarb kurz darauf an den Verletzungen durch die Attacke.
Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Immerhin sind in der Hauptstadt bereits Messerverbotszonen eingerichtet worden. Muss die BVG etwa härter durchgreifen?
U-Bahn in Berlin muss sicherer gemacht werden – bloß wie?
In einem Artikel der „BZ“ meldete sich nun Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen mit mahnenden Zeilen zu Wort: „An erster Stelle sehe ich eine Verantwortung der BVG!“ Dabei stehe nicht nur das Aufspüren von Messern im Mittelpunkt, sondern auch die Gegebenheiten drum herum. „Das Gefühl von Sicherheit und Ordnung für die Fahrgäste“ komme aus Sicht des gebürtigen Berliners zu kurz.
Neben mehr Sauberkeit in den Bahnhöfen und Zügen wünsche sich Diepgen aber auch strengere Kontrollen: „Beim Zugang sollte es Kontrollen geben. So ist das in fast allen europäischen Metropolen, verbunden mit der Kontrolle des Tickets. Auf den verschiedenen Strecken zwischen Ruhleben und Spandau kann das unterschiedlich streng angewendet werden.“
Berlins Ex-Bürgermeister findet klare Worte
„Stichproben und empfindliche Strafen bei ertappten Tätern“ würden seiner Meinung nach bereits den nötigen Respekt gegenüber dem Rechtsstaat schaffen. Andernfalls würden sich künftig immer weniger Menschen an die Bestimmungen halten. Doch ob die Umsetzung der strikteren Kontrollen in Berlin überhaupt möglich ist?
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Möchte man beispielsweise Drehkreuze an den Eingängen anbringen, kommt ein Experte ins Zweifeln. „Es gibt dafür keinen Platz, das würde alles sprengen“, erklärte Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband IGEB auf Nachfrage von BERLIN LIVE. Hinzu kommen immense Kosten zur Anbringung sowie weiteres benötigtes Personal zur Aufsicht. Ob der Gedanke für mehr Sicherheit tatsächlich zum Scheitern verurteilt ist, bleibt abzuwarten. Handlungsbedarf besteht hingegen allemal.