Viele Pendler aus Brandenburg fahren jeden Tag mit der Bahn nach Berlin. Dafür nutzen sie ein Angebot, das bald Geschichte ist. Die Deutsche Bahn zieht die Reißleine!
Brandenburgs Infrastrukturminister Detlef Tabbert und Linke-Bundestagsabgeordnete Christian Görke üben harsche Kritik.
Bahn in Berlin macht es offiziell!
Die Diskussion um die Anerkennung der VBB-Tickets und des Deutschlandtickets im ICE der Deutschen Bahn sorgt für reichlich Aufsehen.
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Brandenburgs Infrastrukturminister Detlef Tabbert (BSW) ist laut „nd“ verärgert über das Verhalten von DB-Fernverkehr. Das Verkehrsunternehmen, mit welchem seit 2020 eine Tarifkooperation besteht, habe den Vertrag über die Anerkennung von Nahverkehrsfahrkarten einseitig gekündigt.
„Überaus attraktives Mobilitätsangebot“
Das bedeutet, dass Fernzüge auf den Verbindungen Berlin-Prenzlau, Berlin-Elsterwerda und Potsdam-Cottbus zum VBB-Tarif nur noch bis Fahrplanwechsel am 14. Dezember genutzt werden können. Aktuell ist das noch mit allen VBB-Tickets inklusive Deutschlandticket möglich.
„Die Einigung zur Anerkennung des Deutschlandtickets im Fernverkehr war ursprünglich über eine zusätzliche Finanzierung durch das Land Brandenburg erreicht worden. Für Bahnreisende entstand so ein überaus attraktives Mobilitätsangebot“, erklärt Tabbert.
Jetzt äußert sich die Linke
Zu attraktiv offenbar für die Deutsche Bahn, denn diese kündigte den Vertrag mit der Begründung, dass die Intercity-Züge „regelmäßig überfüllt“ seien. „Eine Umstellung auf größere Fahrzeuge und eine Fortsetzung der Kooperation wäre nur bei einer stärkeren Kostenbeteiligung seitens des VBB sowie der Länder Berlin und Brandenburg möglich gewesen“, so die DB.
Die Forderungen seien laut Minister Tabbert „nicht finanzierbar“. Sie würden für die Länder Brandenburg und Berlin „fast eine Verdreifachung ihrer bisherigen Kosten bedeuten“.
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Linke-Bundestagsabgeordnete Christian Görke kritisiert ebenfalls das Vorgehen der Deutschen Bahn: „Eine Überfüllung ist kein Grund für die Entscheidung, die Brandenburger Pendlerinnen und Pendler mit Deutschlandticket auszuschließen. Die richtige Reaktion wäre das Angebot auszuweiten!“, erklärt er.