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Berlin: Poller sehen hässlich aus? Es gibt noch viel zu wenige in der Stadt!

Auf den Straßen Berlins stehen immer mehr Poller. Einige Menschen stören sich an ihnen, doch eigentlich braucht es noch mehr von ihnen.

© IMAGO/CHROMORANGE

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer sich aufmerksam durch Berlins Innenstadtbezirke bewegt, kann sie nicht übersehen. Rot-Weiße Poller stehen seit einigen Jahren immer öfter im Straßenbild. Einige sorgen dafür, dass Kreuzungen nur noch in bestimmten Richtungen durchfahren werden können, andere trennen den Radweg von der Straße.

In Berlin wird viel über diese Poller diskutiert, zuletzt fanden sich immer mehr Stimmen, die die weiß-roten Stehlen kritisierten – auch aus ästhetischen Gründen. Damit mögen die Kritiker Recht haben, dennoch gibt es noch viel zu wenige Poller in Berlin. Ein Kommentar.

Berlin: Das Problem mit den Pollern

Dass Berlin noch längst nicht ausreichend mit geschützten Fahrradwegen ausgestattet ist, ist mir persönlich erst Mitte Juli ausgefallen. Denn die S-Bahn, die mich sonst in die Redaktion bringt, fuhr nicht mehr, also musste ich aufs Fahrrad umsteigen. Die Strecke führte mich über verschiedene Radwege. Einige waren neu, andere löchrig. Einige verliefen auf dem dem Fußweg, andere auf der Straße – mit und ohne Poller.



Die Streckenabschnitte, an denen es plötzlich keine Poller mehr gab, waren immer wieder eine Grenzerfahrung, an die ich mich nicht gewöhnen konnte und wollte. Immer wieder war der Radweg zugeparkt, mal zum Liefern, mal nur zum kurz aussteigen lassen, mal um ein schnelles Foto von der East Side Gallery zu schießen. Wo es gar keinen Schutzstreifen gab, rasten Lkw überraschend nah an mir vorbei. Und immer wieder dachte ich: Auf dem Abschnitt mit Poller ist mir das noch nie passiert.

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Wie denn auch? Denn die Poller schützen den Radweg vor Falschparkern, vor zu geringen Abständen und auch Autofahrern, die aus anderen Gründen nach rechts ausweichen wollen. Das tun sie auch, weil sie nicht nur eine materielle Barriere sind, sondern auch eine sichtbare – in den Signalfarben Weiß und Rot. Diese Farbgebung ist ohnehin vorgeschrieben.

Poller sind nicht schön, aber erfüllen ihren Zweck

Und wo man davon abweicht, muss man nachbessern. Die aufgeklebten Betonschwellen, die in der Schönhauser Allee Radweg von Autospur trennen, mussten nun weiß angestrichen werden, damit sie auch sichtbar sind. Nicht ortsunkundige Autofahrer sollen so vor einem Achsbruch geschützt werden.

Rot-weiße Poller sind nicht schön – und vielleicht sind sie auch nicht die beste oder gar einzige Lösung. Aber sie erfüllen ihren Zweck. Sie trennen Rad- und Autoverkehr – und sie geben Fahrradfahrern Sicherheit. Denn die ist immer bedroht, wenn es zum Unfall mit Autos kommt. Allein im vergangenen Jahr starben 12 Radfahrer im Straßenverkehr.


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Man kann auf schärfere Tempolimits und gegenseitige Rücksichtnahme bauen – und darauf, dass sich ein Großteil der Autofahrer daran hält. Im Einzelfall reicht aber immer einer, der es nicht tut. Und gegen den braucht es an viel mehr Radwegen in Berlin eine harte, sichtbare Trennung – mit Barrieren, Bepflanzung oder aber mit hässlichen, aber höchst effektiven Pollern.