Das Netz der BVG ist schon über 120 Jahre alt. Es ging 1902 an den Start und wird seitdem mehr als gut genutzt – und das macht sich über die Zeit auch bemerkbar. Deshalb wird quasi überall, wo man hinschaut, gebaut. Zumindest sieht es auf den ersten Blick so aus.
Absperrungen stehen, Schilder weisen auf die Bauarbeiten hin – doch so ganz umgesetzt werden diese dann nicht. Ein solcher Fall findet sich am U-Bahnhof Märkisches Museum. Seit zweieinhalb Jahren geht dort nichts voran. Doch woran liegt das?
BVG: Baustelle steht still
Baustellen können in Berlin schon mal etwas länger dauern. Der Flughafen BER ist das beste Beispiel dafür. Nicht ganz so prominent, dafür aber ebenso im Zeitverzug ist der westlichen Ausgang des U-Bahnhofs in Mitte am Märkischen Museum. Laut der Infotafeln vor Ort sollte die Baustelle etwa ein Jahr dauern – passiert ist seitdem allerdings nichts.
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Konkret geht es bei den Arbeiten laut der BVG um die Treppe, das Brüstungsgeländer, die Wandfließen und den Granitsockel, die bei einem Unfall beschädigt wurden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, seien „umfangreiche statische Untersuchungen und komplizierte Berechnungen“ notwendig – dazu komme eine „detailreiche“ Abstimmung mit dem Denkmalamt, so der „Tagesspiegel“. Als neuer Termin für die Fertigstellung ist mittlerweile Mai angesetzt.
Man erlebt häufig „böse Überraschungen“
Die Verzögerung wundert den Berliner Fahrgastverband (Igeb) wenig. „Die Berliner U-Bahnhöfe sind alle ziemlich alt. Und wenn man da anfängt, irgendwas zu sanieren, erlebt man häufig böse Überraschungen. Die Bauschäden sind dann doch größer als gedacht, und die gesamte Renovierung dauert länger und wird teurer.“
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Die Verzögerung liegt aber nicht nur daran, so Igeb gegenüber der „BZ“, sondern auch an den Baufirmen. „Die nehmen häufig mehrere Aufträge gleichzeitig an. Dann werden Baustellen eingerichtet, aber die Arbeiter werden dorthin geschickt, wo sie am meisten Geld verdienen können – und das ist manchmal eben nicht die BVG.“
Wann mit der Reparatur angefangen bzw. weitergemacht wird, ist unklar. Fahrgäste müssen also weiter Umwege auf sich nehmen – ein Ende der Baustelle ist noch nicht in Sicht.