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BVG: Unsagbare Zustände! Insider packt aus – und findet klare Worte

Die BVG muss sich von vielen Fahrgästen häufig Kritik anhören. Jetzt packt ein Fahrer richtig aus – und gibt tiefe Einblicke in den Job.

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© imago images/Stefan Zeitz

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Bei der BVG lief 2024 nur wenig rund. Ausfälle und Verspätungen häuften sich, das neue 29-Euro-Ticket wurde bereits wieder beerdigt und die Taktungen der U-Bahnen mussten aufgrund fehlender Fahrer angepasst werden. Bei vielen Fahrgästen herrscht großer Frust. Aber nicht nur sie haben genug.

Auch die Fahrer selbst sind außer sich. Einer packt jetzt gegenüber BERLIN LIVE aus. So ist der Alltag im Linienverkehr wirklich.

BVG: Fahrer hat genug

Alex L. (Name geändert) arbeitet eigentlich für die BVB. Doch das private Busunternehmen fährt auch immer wieder im Auftrag der BVG. Und so ist Alex L. schon seit Jahren mehrmals im Monat in den gelben Bussen unterwegs. Er erklärt: „Busfahrer werden nicht gefragt, sondern als Sündenbock hingestellt.“ Und das ärgert ihn. Denn er versucht täglich in seinem Job das Beste zu geben, doch all die Verspätungen, über die sich viele Berliner immer aufregen, gehen nicht nur auf das Konto von ihm und seinen Kollegen.


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„Wenn die Fahrgäste wüssten, dass sie auch eine Teilschuld haben, würden sie sich nicht so aufregen, sondern sich freuen, dass überhaupt noch ein Bus kommt.“ Denn die problematischen Verspätungen kommen nicht aus dem Nichts, erklärt er.

Viele Faktoren begünstigen das Problem

Einerseits werden sie durch veraltete Fahrpläne begünstigt. Sie seien „nicht alle auf dem neuesten Stand, denn mittlerweile haben wir viele Straßen, auf denen man nur noch 30 km/fahren kann und nicht mehr 50 km/h.“ Zugleich werden nach seiner Erfahrung die eigens eingeführten Busspuren oft durch Radfahrer genutzt, die man nicht überholen kann – oder gleich von Autofahrern zugeparkt. Besonders schlimm sei das in der Sonnenallee. Teilweise komme man mit dem Bus der BVG dann gar nicht mehr durch, so der Fahrer gegenüber BERLIN LIVE.


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Hinzu kommen obendrauf auch noch die Fahrgäste. Die meisten steigen aus seiner Erfahrung nur noch hinten ein. „Das heißt, wenn 20 Personen aus- und 15 Personen einsteigen, kann das bis zu 4 Minuten dauern.“ Sein Fazit ist deshalb eindeutig: „Wenn man das alles zusammenfasst, kann ich zu 100 Prozent sagen, dass man niemals pünktlich abfahren kann.“

Von den Fahrgästen der BVG wünscht sich der Busfahrer deshalb vor allem mehr Rücksichtnahme und dass sie den Frust nicht immer sofort an ihm und seinen Kollegen auslassen. Denn sie haben nur wenig Handhabe. Von der BVG selbst wünscht er sich dagegen ausgedehntere Fahrpläne, „um den Fahrern die Möglichkeit zu geben, etwas entspannter zu fahren.“


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Seitens des Unternehmens kommt allerdings nur wenig Verständnis. Auf Anfrage von BERLIN LIVE heißt es hier, dass die Überprüfung der Fahrpläne regelmäßig erfolge. „Sofern sich herausstellt, dass Fahrplanzeiten und reale Fahrzeiten dauerhaft eine nennenswerte Differenz aufweisen, können die Soll-Zeiten in einem geregelten Prozess unter Berücksichtigung der betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.“

Einzig bei kurzfristigen, nicht vorhersehbaren Umleitungen sei dies nicht möglich. Für Alex L. ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn im Alltag spürt er davon wenig. Abschließend sagt er: „Ich bin zum Glück nicht mehr so oft auf Linie unterwegs wie früher, denn sonst würde ich wohl noch Bluthochdruck bekommen.“

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