Rund um die Uhr bringen die Busse, Trams und U-Bahnen der BVG die Berlinerinnen und Berliner an ihr Ziel. Sogar in der Nacht fahren die Öffis. Doch vor allem für Frauen kann eine nächtliche Bahnfahrt zum Verhängnis werden.
Jeden Tag kommt es im Berliner ÖPNV im Schnitt zu einem Sexualdelikt. Dagegen will Verkehrssenatorin Ute Bonde jetzt vorgehen. Es soll ein neues Notrufsystem für die BVG her.
BVG: Neuer Notruf soll für mehr Sicherheit sorgen
Ein „stiller Fahrgastruf“ soll in Zukunft für mehr Sicherheit in den Berliner Öffis sorgen. Mithilfe von WhatsApp können Fahrgäste in einer Notlage dann einen schnellen Hilferuf an die Leitstelle absetzen. Bei der S-Bahn Berlin gibt es das System schon länger. Jetzt soll es auch bei der BVG eingeführt werden.
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Der WhatsApp-Notruf wird das bestehende Angebot erweitern. „Wir haben bereits Videoüberwachung, Notrufsäulen, die rund um die Uhr besetzt sind, und Messengerdienste. Dazu kommen Doppelstreifen mit Hunden“, erklärt Verkehrssenatorin Ute Bonde gegenüber „t-online“. Auch der verstärkte Einsatz Sicherheitspersonal an Bahnhöfen mit viel Kriminalität sei geplant. Zusätzliche Stellen könnten dafür aber nicht geschaffen werden, der Arbeitsmarkt sei „leergefegt“ so die Senatorin.
Verkehrssenatorin erteilt Wagons für Frauen eine Absage
Stattdessen setze sie vor allem auf Videoüberwachung an Bahnhöfen und in den Fahrzeugen. Doch auch hier gibt es ein Problem. Aktuell darf das gefilmte Material nur für 48 Stunden gespeichert werden. Dann wird es gelöscht. Bonde will das ändern und plädiert für eine Verlängerung der Speicherung auf 96 Stunden. Zusätzlich soll es der Polizei erlaubt sein, Aufzeichnungen in der BVG-Leitstelle unmittelbar auszuwerten.
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Die Verschärfungen der Sicherheitsstandards werden höchste Zeit, meinen die Abgeordneten der Grünen im Berliner Senat. Sie fordern schon länger mehr Sicherheit in Bus und Bahn. Ein Vorschlag: In den Abend- und Nachtstunden soll es Wagons nur für Frauen geben. Dem erteilt Bonde jetzt aber erneut eine Absage. „Ohne Kontrollen und zusätzliches Sicherheitspersonal bleiben die von den Grünen geforderten Frauenwaggons Symbolpolitik“, macht sie deutlich.