Ausfälle und Verspätungen sind bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) schon fast an der Tagesordnung. Der Grund ist nicht selten eine Baustelle auf der Strecke. Neue Strecken, Bahnhöfe und ganze Linien – die Pläne der BVG sind groß.
So soll nun auch im Osten Berlins etwas Neues entstehen. Schon bald könnte das Großprojekt umgesetzt werden. Und das, obwohl es einigen Gegenwind gibt. Für Fahrgäste heißt es dann mal wieder: Umstellung.
BVG plant Tram-Ausbau! Doch es gibt Gegenwind
Seit Jahren ist das Thema Tram-Ausbau ein Dauerbrenner im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Konkret geht es um den Ausbau der Linie 62 zum Bahnhof Mahlsdorf. Die Tramtrasse in der Hönower Straße zweigleisig ausbauen und zum Eingang des S-Bahnhofs Mahlsdorf verlängern, so lautet der Plan. Die Tram würde dann alle 10 statt aktuell alle 20 Minuten fahren. Nah- und Radverkehr sollen Vorrang haben, Autofahrer auf die Parallelstraße An der Schule ausweichen, die für diesen Zweck ausgebaut wird.
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Das Genehmigungsverfahren soll Ende des Jahres 2024 starten. Der Baustart ist für Ende 2026 geplant. Die Eröffnung drei Jahre später. Schon seit Jahren stehen die Pläne für den Ausbau fest. Bereits 2006 begannen die Planungen für eine neue Tramtrasse im Stadtteil Mahlsdorf, berichtet die „Berliner Zeitung“. Seitdem ist viel Zeit vergangen und viel Geld geflossen. Allein im letzten Jahr habe die BVG 2,6 Millionen Euro für die Planung aufgewendet. Doch die CDU und die Bürger im Bezirk lassen nicht locker. Sie fordern einen Trassentausch.
Bürger frustriert – Straßenbahn kommt wie geplant
Am Dienstagabend (12. November) haben CDU-Politiker in Marzahn-Hellersdorf zum erneuten Bürgerdialog eingeladen. Aus ihrer Sicht ist es „nicht akzeptabel, dass 16.000 Autos pro Tag direkt vor der Oberschule entlangfahren“. Viel zu gefährlich sei das für Schüler und Anwohner. Sie fordert deshalb eine Verlegung der Tramtrassen auf die Straße An der Schule. Auch die örtliche SPD ist inzwischen dieser Meinung. Für Verkehrssenatorin Ute Bonde (ebenfalls CDU) kommt das nicht infrage. „Kosten sind schon entstanden. Es sind Machbarkeitsstudien durchgeführt worden. Es sind Variantenprüfungen durchgeführt worden“, macht sie deutlich.
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Die Pläne neu zu überdenken, würde zu weiteren erheblichen Verzögerungen kommen. So sieht es auch die BVG, die in einem internen Papier vor dem Trassentausch warnt. Der würde zu erheblich höheren Planungs- und Betriebskosten führen. Das Bündnis Pro Straßenbahn stimmt zu und warnt vor einer jahrelangen Verzögerung. Die Stimmung nach dem Bürgerdialog in Mahlsdorf ist geknickt. „Ich fühle mich hier in einer Alibi-Versammlung. Es ist offensichtlich alles schon festgelegt“ macht sich eine Anwohnerin ihren Ärger gegenüber der „nd“ deutlich.