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BVG: Hiobsbotschaft für die U3 – es geht um Millionen

Die BVG und der Senat planen mit der U3 Großes. Doch haben sie sich damit vielleicht überhoben? Ein Gutachten wirft jetzt Zweifel auf.

© IMAGO/Jürgen Heinrich

BVG: SO will doch keiner arbeiten - Bewerber erhebt schwere Vorwürfe

Wir sprachen mit BVG Bewerber Jeffrey der uns von seinem Versuch Busfahrer zu werden erzählt und was ihn davon abhielt.

Die U3 verkehrt im Moment zwischen der Warschauer Straße und Krumme Lanke. Geht es nach dem Senat und der BVG, soll sie bis zum Mexikoplatz verlängert werden, denn damit wäre die Linie an das S-Bahn-Netz angeschlossen. Laut offiziellen Plänen belaufen sich die Baukosten für die 700 Meter lange Strecke auf 103 Millionen Euro.

Doch nun ließ eine Bürgerinitiative die Kosten erneut prüfen – und deckte dabei Unfassbares auf.

BVG: Großprojekt wurde erneut geprüft

Die U3 verbindet Friedrichshain mit Steglitz-Zehlendorf und wird täglich von tausenden Passagieren genutzt. Damit sie es in Zukunft bequemer haben, soll die Bahn nach Plänen des Senats und der BVG auch am westlichen Ende an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden. Dafür sind 103 Millionen Euro angesetzt – doch laut eines unabhängigen Gutachtens könnte das viel zu niedrig sein!


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Zu diesem Ergebnis kam die Firma Interlink, die von der Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“ engagiert wurde.

Ergebnisse sind verheerend

Bei der Vorstellung der Kosten-Nutzen-Analyse des Großprojekts am Donnerstag (20. März) erklärte Interlink-Gutachter Thomas Hänsch, dass die Baukosten „künstlich positiv beeinflusst scheinen.“ Heißt konkret: Einige Kosten wurden von Senat und BVG weitaus niedriger angegeben, als sie sein sollen, andere wurden dagegen gar nicht erst mit einberechnet.

Das betrifft zum Beispiel die Anzahl der später eingesetzten Fahrzeuge, aber auch die Abstellanlage, die hinter dem Mexikoplatz noch gebaut werden soll. Statt 103 Millionen kommt Hänsch auf 300 Millionen Euro, berichtet die „BZ“.


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Weil Kosten und Nutzen des Projekts damit nicht mehr im Einklang stünden, glaubt der Gutachter, dass damit auch die Förderung vom Bund, auf die der Senat eigentlich gehofft hatte, unwahrscheinlich wird. Die Vertreter der Bürgerinitiative wollen deshalb jetzt gegen den Beschluss vorgehen und dabei anwaltliche Hilfe mit einbeziehen. Allerdings hoffe man, dass noch vorher „Vernunft“ bei den Verantwortlichen in Berlin einkehrt.

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