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BVG: Nie wieder Verspätung! Trotzdem ist dieser Fahrgast unzufrieden

Verspätungen kann auch die BVG im Alltag nicht verhindern. Ein Fahrgast kann darauf jedoch verzichten – und trotzdem ist er unglücklich.

Berlin
© imago/Jürgen Ritter

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

In Berlin kommt man wohl am schnellsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ans Ziel – zumindest, wenn alles nach Plan fährt. Hin und wieder muss man allerdings auch ein paar Minuten an der entsprechenden Haltestelle totschlagen.

Für Anthony Ruge hat die Warterei auf den nächsten Bus allerdings ein Ende. Der 43-Jährige hat sich nämlich kurzerhand in einem der gelben BVG-Omnibusse einquartiert. Verspätung kommt in seinem ungewöhnlichen Zuhause also nicht mehr in Frage – und trotzdem ist der gelernte Maler in seiner Wahl-Heimat an der Ostsee unzufrieden.

BVG-Bus wird zum mobilen Zuhause

Aber mal von vorne. Wie der gebürtige Thüringer gegenüber „BZ“ berichtete, hatte er schlichtweg die Sehnsucht nach Freiheit und Meer: „Zunächst hatte ich eine Wohnung in Prora, Miete über 1.000 Euro. Das war luxuriös, mit dem Strand so direkt vor der Haustür. Aber irgendwann merkst du, es ist ein goldener Käfig.“ Bei seiner Suche nach einer neuen Bleibe stieß Ruge dann auf einen ausrangierten BVG-Bus in Berlin.


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Ohne lange zu überlegen schlug der 43-Jährige beim Angebot zu, ließ das Gefährt nach Rügen überführen und für rund 10.000 Euro zum Camping-Mobil mit Mini-Jacuzzi und kleinem Holzofen ausbauen. „Ich bin hier an Strom und Wasser angeschlossen, aber bin notfalls dank Wassertank und Balkonkraftwerk auch autark“, so der Dauercamper. Ein Kumpel besorgte ihm sogar das passende Schild einer Haltestelle dazu – das brachte Ruge ebenfalls auf seinem Grundstück in Binz an.

BVG-Liebhaber können bei Angebot zuschlagen

Doch komplett angekommen scheint Ruge trotzdem nicht zu sein. „Immer, wenn ich irgendwo ankomme, treibt es mich wieder weg“, verriet er offen. Hinzu komme, dass „es echt schwer ist, dass sich eine Frau auf diesen Mobilheim-Lifestyle einlässt“. Deshalb will der „BVG-Fahrgast“ dem Kapitel Bus ein Ende setzen – ohnehin besitze er gar keinen Bus-Führerschein, um das XXL-Zuhause auf Rädern bewegen zu können.


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Schweren Herzens schaltete Ruge deshalb eine Anzeige zum Verkauf seines bisherigen Zuhauses bei Kleinanzeigen. Wo es ihn in Zukunft hin verschlägt, ist noch unklar. Genauso wie die Summe, die der Camping-Fan mit der Trennung von seinem geliebten Bus einnehmen wird – der Preis sei nämlich reine Verhandlungssache.

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