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BVG: Neonazi als Sicherheitsmann in der U-Bahn – Unternehmen reagiert sofort

Offenbar war zuletzt ein Neonazi als Sicherheitsmann für die BVG im Einsatz. Vorm CSD in Leipzig präsentierte er mehrere Waffen.

© imago/Priller&Maug

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Rund eine Milliarde Menschen fährt jedes Jahr mit den Zügen und Bussen der BVG durch Berlin. Einheimische, Touristen, Frauen, Männer unterschiedlichster sexueller Orientierung, Schwarze und weiße sollen diesen Service in Anspruch nehmen können, so das Selbstverständnis des Öffi-Unternehmens.

Sie sollen sich sicher fühlen. Auch deshalb ist an einigen Bahnhöfen immer wieder Sicherheitspersonal eingesetzt. Doch mindestens ein Mitarbeiter war offenkundig selbst eine Gefahr für die Sicherheit einer ganzen Reihe von Fahrgästen. Laut einem Bericht arbeitete ein Neonazi als Sicherheitsmann für ein Subunternehmen der BVG.

BVG: Neonazi sorgte bei der U-Bahn für „Sicherheit“

Der „Tagesspiegel“ machte den Fall öffentlich. Der Sicherheitsmann sei bei einer Firma beschäftigt, die von der BVG als Subunternehmen beauftragt sei. Er werde demnach zum Schutz von Fahrgästen in Bahnhöfen und Fahrzeugen eingesetzt. Doch laut dem Bericht handelt es sich bei ihm um einen strammen Neonazi, der Mitglied des rechtsextremen Netzwerks „Deutscher Störtrupp“ (DST).



Als Teil dieser Vereinigung soll der Sicherheitsmann auch am 17. August nach Leipzig gereist sein, um den dortigen Christopher Street Day (CSD) zu stören. Das gelang allerdings nur wenigen. Rund 400 Neonazis wurden bereits am Leipziger Hauptbahnhof gestoppt. Auch der Sicherheitsmann schaffte es demnach offenbar vor den Bahnhof, wie das Blatt mit einem Foto belegt. Später soll er mit anderen Rechtsextremen noch eine Kneipe besucht haben, einer der Männer trug dabei ein Shirt mit den lächelnden Gesichtern der Nationalsozialisten Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler, Rudolf Heß und Hermann Göring.

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Der Mitarbeiter, der für die BVG in Bahnhöfen patrouillierte, soll zudem auch mit dem Gedanken gespielt haben, mehrere Waffen nach Leipzig zu bringen. In einer Chatgruppe aus der der „Tagesspiegel“ zitiert, soll er Messer, Pfefferspray und einen Teleskopschlagstock präsentiert haben, die er für „die Schlacht“ bereit halte. Später zeigte er noch seine „Kampfaxt“. Offenbar ließ er die Waffen dann aber doch zuhause.

BVG und Sicherheitsfirma reagieren

Das Subunternehmen und die BVG reagierten auf die Anschuldigungen mit deutlichen Worten. Die Sicherheitsfirma sprach sich gegen jegliche Form von Diskriminierung aus, wollte aber zu einzelnen Mitarbeitenden keine Angaben machen. Das Unternehmen stellte aber klar, den Verstoß gegen die eigenen Werte zu thematisieren und auch arbeitsrechtlich zu ahnden.


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Die BVG ließ erklären, man sei  ein weltoffenes und vielfältiges Unternehmen und stehe „mit vollem Einsatz für Toleranz und eine offene Gesellschaft“. Das Subunternehmen habe den Verkehrsbetrieben zudem zugesichert, die betreffende Person bis zur lückenlosen Aufklärung nicht mehr bei der BVG einzusetzen.

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