Die Busse, Trams und U-Bahnen der BVG transportieren täglich zehntausende Berliner von A nach B. Für die meisten verläuft die Fahrt dabei reibungslos, doch gerade viele Frauen haben in den Fahrzeugen auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht.
Die Rufe nach eigenen Abteilen für sie nach dem Vorbild Japans werden deshalb immer lauter – doch die BVG will davon nichts wissen.
BVG: Fahrgäste haben großen Wunsch
Gerade in der Nacht sind die langen Züge der BVG oft menschenleer. Viele Frauen bekommen da ein mulmiges Gefühl, vor allem, wenn dann auch noch teils unheimlich aussehende oder alkoholisierte Männer zusteigen. Und das ist auch nicht unbegründet, gab es in der Vergangenheit in Berlin schon mehrfach Meldungen über Übergriffe und sogar eine Vergewaltigung in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Die Grünen-Politikerin Antje Kapek hat im November deshalb erstmals die Ideen von eigenen Frauen-Waggons vorgestellt. Sie wurde nun online im Rahmen einer Petition erneut aufgegriffen.
Unternehmen stellt sich quer
Die Idee: Flinta-Personen, also Frauen, Lesben, Inter, Nonbinär, Trans und Agender, sollen in den Fahrzeugen der BVG separate Bereiche bekommen. Diese sollen durch lilafarbene Sitze markiert sein und den Frauen so Schutz vor möglichen Übergriffen bieten. Die Petition wurde Mitte April gestartet und hat schon jetzt über 15.000 Unterschriften. Die Zustimmung scheint also groß zu sein.
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Innerhalb der BVG sieht das aber ganz anders aus. Das Unternehmen teilt mit, dass Menschen, die sich unwohl fühlen oder Hilfe benötigen schon jetzt auf jedem Bahnhof zu jeder Tages- und Nachtzeit die Möglichkeit haben, „über die Notruf- und Informationssäulen direkten Kontakt zu unseren Mitarbeitenden und der Sicherheitsleitstelle aufzunehmen“. Gleichzeitig seien auch die Fahrzeuge mit Alarm- und Notrufeinrichtungen ausgestattet. Weitere Maßnahmen sind demnach nicht nötig – unabhängig davon, wie viele Menschen sich dafür aussprechen. (mit dpa)