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BVG vor dem Kollaps? Politiker mit Hiobsbotschaft

In der Hauptstadt läuft ohne die BVG nur wenig. Doch die Lage des gelben Riesen spitzt sich immer weiter zu! Jetzt droht der Kollaps.

BVG
© IMAGO/Schöning

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Hunderttausende Berliner sind jeden Tag auf die Busse, U-Bahnen und Trams der BVG angewiesen. Ohne den ÖPNV kommen sie nicht in die Schule, zur Arbeit oder zum Treffen mit Freunden.

Doch bei dem gelben Riesen will es im Moment nicht so richtig laufen. Der Grünen-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Werner Graf, ist deshalb beunruhigt. Gegenüber der dpa findet er klare Worte.

Wird die BVG kaputt gespart?

Der ÖPNV muss in einer so großen Stadt wie Berlin funktionieren. Doch genau an dieser Stelle strauchelt es bei der BVG seit Monaten. „Wir sehen, dass die U-Bahnwagen immer mehr ausfallen, weil sie alt sind,“ so Werner Graf. Deshalb brauche es vor allem eines: neue Bestellungen bei Zugherstellern. „Wir müssen damit schneller vorankommen“, appelliert der Grünen-Politiker.

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Doch all das passiere im Moment nicht. Stattdessen setze der schwarz-rote Senat mit dem Rotstift an, um zu sparen. „Fakt ist, es fällt eine U-Bahn nach der anderen aus, weil die Wagen nicht mehr mithalten. Das wird auf Dauer zu einem Kollaps führen.“ Berlin drohe im Moment „ein Riesenchaos“.

„Frage mich, ob das die richtige Prioritätensetzung ist“

Weil der Senat sparen muss, gibt es aktuell eine Debatte, das geplante Ziel der vollständigen Elektrifizierung der BVG-Busflotte bis 2030 zu verwerfen. Das sieht Graf allerdings skeptisch. Aus seiner Sicht wäre das „ökologisch und wirtschaftlich Quatsch.“

Zwar sei die Anschaffung von E-Bussen teurer, doch der Dauerbetrieb im Vergleich zu Verbrennern günstiger.

Einsparpotential sieht Werner Graf dagegen an anderer Stelle: „Ob jeder Bus einen USB-Stecker braucht, darüber können wir diskutieren. Aber das macht den Braten auch nicht fett. Die Diskussion bringt vor allem Verzögerungen mit sich, um die Investitionen kommen wir aber nicht herum.“


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Statt Diskussionen über mögliche Magnetschwebebahnen und ähnliche Projekte müsse Berlin nun erst einmal vor einem Verkehrskollaps bewahrt werden. „Wenn ich höre, dass die Koalition beim Nahverkehr den Rotstift ansetzen will, frage ich mich schon, ob das die richtige Prioritätensetzung ist.“ (mit dpa)

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