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BVG: Kurz vor dem Streik geht die Nachricht um – Fahrer teilt Hiobsbotschaft

Am Montag wird bei der BVG wegen des Streiks nur wenig rollen. Doch es kommt noch schlimmer: Jetzt geht eine Nachricht um, die alle betrifft.

BVG
© IMAGO/Sabine Gudath

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Am Montag (27. Januar) wird die BVG bestreikt. Ab 3 Uhr bleiben nahezu alle U-Bahnen, Busse und Trams für 24 Stunden im Betriebshof. Denn die Mitarbeitenden sind unzufrieden. Schon im Oktober, lange vor der ersten Tarifrunde, teilten sie ihrem Arbeitgeber ihre Forderungen für den neuen Tarifvertrag mit.

Doch zum Auftakttreffen Mitte Januar stand die BVG mit leeren Händen da, der Gewerkschaft Verdi wurde kein Angebot vorgelegt. Um den Druck auf ihren Arbeitgeber zu erhöhen, soll jetzt der Warnstreik helfen. Kurz bevor dieser losgeht, teilt ein Fahrer aber eine heftige Nachricht.

BVG-Fahrer packt aus

Die BVG hat zu wenig Personal. Das wird mit Blick auf nahezu jede Haltestellenanzeige im gesamten Berliner Stadtgebiet deutlich. Es wird um Fahrerinnen und Fahrer aller Art geworben, um Quereinsteiger, schlichtweg um nahezu jeden, der im Fahrbetrieb mit anpacken kann. Denn aufgrund der Arbeitsbedingungen sind schon viele gegangen – und nur wenige nachgekommen.


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Auch dafür streiken die Fahrer am Montag. Die BVG muss als Arbeitgeber attraktiver werden. Gleichzeitig wünschen sich die Mitarbeitenden „eine stärkere Wertschätzung unserer Arbeit“, erklärt Busfahrer Ben S. gegenüber BERLIN LIVE. „Andere Busunternehmen in Berlin zahlen ihren Fahrern bereits ein Bruttogehalt von 3.300 Euro. Es ist längst überfällig, dass wir als BVG-Mitarbeiter ebenfalls angemessen entlohnt werden.“ Zum Vergleich: Bei dem gelben Riesen bekommen sie je nach Entgeltstufe zwischen 2700 und 3010 Euro.

„Die Stimmung ist sehr schlecht“

Dass die BVG zu Beginn der Verhandlungen kein Angebot vorgelegt hat, sei aus Sicht von S. „enttäuschend und frustrierend“. Gerade nach den letzten beiden Jahren, die aufgrund des Fahrermangels sehr herausfordernd gewesen seien, hätte sich die Belegschaft mehr Entgegenkommen erhofft.

Nicht zuletzt deshalb ist die Stimmung bei ihm und seinen Kollegen sehr schlecht, erklärt der Busfahrer. Deshalb beobachten viele den Verlauf der Verhandlungen genau. Sollte die BVG nicht einlenken, fühlen sich viele zu einem drastischen Schritt gezwungen. Ben S.: „Sollte die Erhöhung unter 600 Euro brutto bleiben, werden viele das Unternehmen verlassen.“


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Für die BVG und nicht zuletzt auch die Fahrgäste ist das eine Hiobsbotschaft! Denn sollten noch mehr Mitarbeitende kündigen, wäre das Chaos im Berliner ÖPNV perfekt. Der Busfahrer hofft, dass es nicht so weit kommt, doch das liegt jetzt in den Händen seines Arbeitsgebers. Er wünscht sich deshalb, „dass die Verhandlungen zu einem Ergebnis führen, das sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer zufriedenstellt und die Beziehung zwischen beiden Seiten verbessert.“ Denn das ist bitter nötig.

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