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BVG: Finale Entscheidung gefallen! Verdi kündigt neuen Streik an

Beim BVG-Tarifstreit standen die Zeichen eigentlich auf Annäherung. Doch jetzt gibt es eine Kehrtwende. Nächste Woche wird erneut gestreikt!

© IMAGO/Hohlfeld

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Die Verdi und die BVG stecken seit Januar in schwierigen Tarifverhandlungen. Schwierig, weil beide Seiten mit ihren Angeboten anfangs kaum weiter auseinander hätten liegen können. Während die Verdi für ihre Mitglieder deutlich mehr Geld forderte, machte die BVG immer wieder klar, dass das den finanziellen Rahmen sprenge.

Mittlerweile war eigentlich Ruhe eingekehrt. Nach zwei Warnstreiks hatte die Verdi angekündigt, bis zur sechsten Verhandlungsrunde am Freitag (21. März) keinen weiteren Streik einzulegen. Die Berliner konnten aufatmen. Doch jetzt kommt alles anders.

BVG: Neuer Streik angekündigt

Bei den vergangenen Verhandlungsrunden zwischen der Verdi und der BVG standen die Zeichen eigentlich immer mehr auf Einigung. Seitens der BVG hieß es vor der Verhandlungsrunde am Mittwoch (12. März) sogar, dass man an bereits besprochene Ideen jetzt nur noch einen Haken setzen müsse. Doch der Gesprächstermin scheint schlechter gelaufen zu sein, als erwartet. Deshalb kündigte die Verdi am Freitag (14. März) einen neuen Streik an! Am kommenden Mittwoch und Donnerstag (19/20. März)., also kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde, soll die Arbeit erneut niedergelegt werden.


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Die Nachricht verwundert, sprach BVG-Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe nach dem gemeinsamen Treffen am Mittwoch noch davon, dass nun die Grundlagen „für einen sehr guten Abschluss“ in der nächsten Runde gelegt seien. Aus ihrer Sicht war die BVG der Verdi mit dem Zugeständnis einer Lohnerhöhung von 13,6 Prozent stark entgegengekommen. Gleichzeitig bot der gelbe Riese an, die Laufzeit des Tarifvertrags von den ursprünglichen 48 Monaten auf 24 Monate zu verkürzen. Hinzu kommt die Erhöhung des Tarifs in folgenden Bereichen:

  • Fahrdienst-/Wechselschichtzulage: 225 Euro
  • Schichtzulage: 130 Euro
  • Weihnachtszuwendung: 100 Euro mehr als bisher

Verdi bleibt bei Forderungen

Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt nennt das Angebot unterdessen weiter „völlig unzureichend“. In einer Mitteilung erklärt er, dass das Paket nicht ausreiche, „um die harte Arbeit der Beschäftigten angemessen zu honorieren.“ Für sie bleibe das Angebot weit hinter den Erwartungen zurück, „da es die drastischen Preissteigerungen der letzten Jahre und den deutlichen Lohnabstand im bundesweiten Vergleich nicht ausreichend kompensiert“, heißt es weiter. Man fordere deshalb weiterhin 750 Euro mehr pro Monat, 300 Euro Fahrdienst-/Wechselschichtzulage, 200 Euro Schichtzulage und ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtszuwendung.

Um den Forderungen nun noch mehr Nachdruck zu verleihen, ruft die Verdi erneut zum Streik auf. „Der Ausstand beginnt mit Betriebsbeginn am Mittwoch (19. März) und endet mit Betriebsbeginn am Freitag (21. März).“


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Für die BVG ist das ein Schock. Kurz nach Bekanntgabe des Streiks erklärt Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe: „Verhandeln bedeutet aufeinander zuzugehen!“. Von der Verdi fehle im Moment jegliche Kompromissbereitschaft und das, obwohl die BVG mit ihrem Angebot bereits am „Limit des finanziell Möglichen“ sei.

Verdi verkenne mit den Forderungen von über 30 Prozent mehr Lohn die Lage des Unternehmens und des Landes Berlins. Die BVG appelliert deshalb, zurück an den Verhandlungstisch zu kehren und den Streit nicht „auf dem Rücken unserer Fahrgäste“ auszutragen. Sollte die Verdi nicht einlenken, behält sich das Nahverkehrsunternehmen nun vor, rechtliche Schritte gegen den Streik zu prüfen.

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