BVG-Kunden mussten in den vergangenen Monaten einiges über sich ergehen lassen. Der Fahrplan wurde ausgedünnt, weil Fahrer oder auch Fahrzeuge fehlen. Gleichzeitig kommt es zu immer mehr Verspätungen und Ausfällen im Berliner Stadtgebiet.
Doch die Spitze des Eisbergs ist noch nicht erreicht. Nach der ersten gescheiterten Verhandlungsrunde hat die Verdi nun weitere Maßnahmen verkündet. Droht nun Streik?
BVG-Mitarbeiter kämpfen um mehr Lohn
Ein Job bei der BVG bedeutet Stress, viel Stress. Die Fahrpläne sind eng getaktet, gleichzeitig sind viele Fahrzeuge überaltet und deshalb sehr anfällig für technische Probleme. Obendrauf kommen häufige Schichtwechsel und die schlechte Laune vieler Passagiere, die für Verspätungen und Ausfälle nur wenig Verständnis aufbringen.
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Deshalb gibt es nicht nur viele Kündigungen, sondern auch einen Nachwuchsmangel. Die Gewerkschaft Verdi will daher in den am Mittwoch (15. Januar) gestarteten Tarifverhandlungen deutlich bessere Konditionen für ihre Beschäftigten erkämpfen.
Erste Verhandlungsrunde ist gescheitert
Die Gewerkschaft fordert monatlich 750 Euro mehr. Zudem sollen ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro eingeführt werden. Nur so könne die BVG als Arbeitgeber attraktiv bleiben und die Beschäftigten den gestiegenen Lebenshaltungskosten standhalten.
Von der BVG hieß es unterdessen bereits vor Beginn der Verhandlungen, dass die zusätzlichen Kosten mit einer Höhe von 250 Millionen Euro jährlich nicht finanzierbar seien. Der gelbe Riese hatte deshalb bereits zuvor angekündigt, in der ersten Runde kein Angebot vorzulegen. Und so kam es, wie es kommen musste.
Jetzt steht es fest
Sieben Stunden nach Verhandlungsbeginn dann die Meldung von Ver.di: „Beim heutigen Auftakt hat die Arbeitgeberseite wie angekündigt kein Angebot vorgelegt. Der Vorstand der BVG hat in den Verhandlungen jedoch anerkannt, dass es einen Nachholbedarf bei der Bezahlung gibt. In den heutigen Gesprächen ist deutlich geworden, dass wir in der Einschätzung, wie groß der Nachholbedarf ist, weit auseinanderliegen.“
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Bis zum 22. Januar würde man Rückmeldungen zur Bewertung der ersten Verhandlungsrunde durch die Beschäftigten einholen, heißt es. Auf der Grundlage dieser Rückmeldungen würde die ver.di Tarifkommission am 22. Januar die nächsten Schritte in der Tarifauseinandersetzung beschließen.
Bis zu diesem Zeitpunkt würde es keine Arbeitskampfmaßnahmen geben, die zu einer nennenswerten Einschränkung im Fahrbetrieb führen werden. Wie die BVG kurz darauf in einer Mitteilung schreibt, steht die nächste Verhandlungsrunde am 31. Januar an.