Die Mitarbeitenden der BVG leisten jeden Tag ihr bestes. Hoher Stress, Wechselschichten, überalterte Fahrzeuge und zu wenig Personal fordern ihnen alles ab. Sie wollen deshalb besser entlohnt werden.
Am Mittwoch (15. Januar) gingen die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem gelben Riesen los. Eine Einigung konnte dabei nicht erzielt werden. Jetzt zieht die Gewerkschaft ernste Konsequenzen.
BVG-Streik steht fest
Die BVG ist einer der größten Arbeitgeber in der Hauptstadt. Über 16.500 Mitarbeitenden sorgen täglich dafür, dass die Berliner ins Büro, auf die Baustelle, zur Schule oder zu ihrem Fitnesskurs kommen. Doch die Bezahlung stimmt nicht. Gerade in Hinblick auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Inflation haben viele Mitarbeitende Sorgen.
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Sie wünschen sich deshalb 750 Euro mehr im Monat sowie ein 13. Monatsgehalt. Hinzu kommt eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.
Verdi hofft auf Verständnis
Beim ersten Gespräch mit dem gelben Riesen Mitte Januar konnte allerdings keine Einigung gefunden werden. Schlimmer noch: „Obwohl Verdi seine Forderungen bereits im Oktober an die BVG und den verhandlungsführenden Kommunalen Arbeitsgeberverband übermittelt hatte, wurde in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt“, berichtet die Gewerkschaft in einer Mitteilung am Mittwoch (22. Januar).
Aus Sicht der Mitglieder ist das eine Verzögerungstaktik seitens ihres Arbeitgebers. Eine deutliche Mehrheit von ihnen sprach sich deshalb schon vor dem zweiten Verhandlungstermin am 31. Januar für einen ersten Warnstreik aus.
Aus der Bevölkerung hat die Gewerkschaft bisher viel Verständnis für ihre Forderungen bekommen, erklärt sie. Deshalb hoffe man nun auch auch darauf, dass die Fahrgäste sehen, „dass uns nur der Streik bleibt, um diese auch durchzusetzen“, erklärt Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Betroffen sind davon Busse, Straßen- und U-Bahnen. Am Montag (27. Januar) soll es so weit sein. Für 24 Stunden werden die meisten Fahrzeuge stehen bleiben.
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Von der BVG kommt kurz nach Verkündung der Nachricht Kritik. In einem Statement heißt es, man halte die Ankündigung für „unverhältnismäßig“. Und weiter: „Die unnötige Eskalation noch vor der ersten richtigen Verhandlungsrunde widerspricht dem Wunsch aller Seiten nach konstruktiven und guten Lösungen am Verhandlungstisch“ – insbesondere in Hinsicht darauf, dass das Unternehmen für den 31. Januar bereits ein erstes Angebot angekündigt habe.
Nun wolle man aber trotzdem schnell reagieren und die Auswirkungen für die Fahrgäste so bald wie möglich kommunizieren. Sicher ist für Streiktag am Montag aber schon: Vor der Fahrt lohnt sich ein Blick auf die Fahrplan-App. Fahrgäste sollten ihre Verbindung dort sicherheitshalber nochmal prüfen, bevor es am Gleis zu unschönen Überraschungen kommt.