Veröffentlicht inVerkehr

BVG: Passagiere stöhnen – darum ist es im U-Bahn-Tunnel so heiß

Im Sommer werden die U-Bahnen der BVG immer wieder zur Sauna. Doch warum ist das so?

Eine Berliner U-Bahn fährt durch einen Tunnel.
© IMAGO/Frank Sorge

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Wer derzeit eine Berliner U-Bahn betritt, guckt oft in leere, leidende Gesichter. Denn in den gelben Waggons der BVG ist es heiß. Das gilt insbesondere auch für die Streckenabschnitte, die unterirdisch geführt werden.

Hier herrschen Temperaturen um die 30 Grad, dabei würde man denken, dass es unter der Erde schön kühl sein müsste, etwa wie im Keller. Doch dem ist nicht so. Die BVG erklärt nun, wieso.

BVG: Warum ist es in der U-Bahn so heiß?

Immer wieder tauchen in den Sozialen Netzwerken Memes und Videos auf, die die Berliner U-Bahn mit einer Sauna vergleichen. Die „BZ“ hat in der vergangenen Woche (Mitte August) nachgemessen. 29 Grad sollen es demnach auf dem Bahnsteig sein, 32 Grad im Zug und das bei einer Außentemperatur von nur 24 Grad.

+++ Zoo Berlin: Panda-Schwangerschaft sorgt für heftige Vorwürfe – Zoo wird deutlich +++

Doch wieso ist das so? BVG-Sprecher Markus Falkner erklärt dem Blatt, dass die Temperaturen in den U-Bahnhöfen „maßgeblich durch die Außentemperatur beeinflusst wird“. Heißt, wenn es draußen heiß ist, ist es auch im U-Bahnhof heiß. Da die U-Bahnhöfe aus Stein und Beton bestehen speichern diese zudem die Wärme, kühlen sich also an einem kühleren Tag nicht sofort runter und sind daher auch mal wärmer als die Außentemperatur.

Berlins U-Bahn-Netz ist zu nah an der Oberfläche

Dass sich Berlins U-Bahnhöfe – und damit auch die U-Bahnen so aufheizen liegt aber auch noch an anderen Gründen. Denn das Berliner U-Bahnsystem liegt im europäischen Vergleich nicht sonderlich tief – nämlich meist nur wenige Meter unter der Erde. Oft sind es nur wenige Treppenstufen vom Gleis bis zur Oberfläche. In Paris liegt die Metro hingegen 36 Meter unter der Straße, in London sogar bis zu 58 Meter – je nach Linie.


Mehr News aus Berlin:


Diese Metros sind dadurch nicht nur besser isoliert, sondern müssen auch belüftet werden. Das U-Bahn-Netz der BVG wird nicht zusätzlich belüftet. Hier reicht das Ein- und Ausfahren der Züge in die Bahnhöfe zum Luftaustausch, zum Wärme-Austausch allerdings nicht.

Übrigens nicht auf allen Berliner U-Bahn-Linien ist es gleich heiß. Linien, die tiefer unter die Erde liegen, wie etwa Teile der U5 sind mit kühleren Bahnhöfen und auch kühleren Zügen ausgestattet.

Markiert: