Die BVG ist für viele Berlinerinnen und Berliner ein fester Bestandteil des Alltags. Mit den Bussen, U-Bahnen und Trams bringt das Unternehmen zahlreiche Berliner zur Schule, zur Arbeit oder auch zum Treffen mit Freunden.
Doch immer wieder kommen Züge oder Busse zu spät oder fallen sogar ganz aus. Die Probleme haben viele Gründe – unter anderem auch einen Personalmangel. Und der könnte sich nun verschärfen. Die BVG beobachtet die Lage genau.
BVG: Fehlt bald mehr Personal?
Seit Tagen überschlagen sich die Nachrichten. In Syrien wurde Diktator Baschar al-Assad gestürzt. Auch in Deutschland feierten tausende Exil-Syrer die Flucht des brutalen Ex-Herrschers nach Russland. Doch die Lage in Syrien ist noch unklar. Noch ist nicht sicher, wie die Zukunft des Landes aussehen wird. Auch deshalb wurden populistische Forderungen wie die von CDU-Vize Jens Spahn nach einer unverzüglichen Rückführung scharf kritisiert.
Doch die Spahn-Forderung, die sowohl die ungewisse Lage in Syrien als auch die Tatsache, dass viele Syrer in den letzten Jahren hier heimisch geworden und sich ein neues Leben aufgebaut haben, ausblendet, könnte auch wirtschaftlich zum Problem werden – ganz konkret auch für die BVG, wie Personalvorständin Jenny Zeller gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte. Im gesamten Unternehmen würden derzeit 80 Menschen aus Syrien arbeiten, 60 davon im Bus-Bereich.
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Zeller erklärte, dass die BVG für persönliche und individuelle Rückkehr-Entscheidungen „vollstes Verständnis“ hätten. Sie stellte aber auch klar, dass „Kolleginnen und Kollegen, die uns verlassen, dem Team BVG sehr fehlen werden“.
Verkehrsunternehmen mahnen
Deutlicher wurde Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). In ganz Deutschland arbeiten laut ihm rund 2.000 syrische Kolleginnen und Kollegen. Würden sie alle zurückkehren, würde das die schon bestehenden Personalengpässe noch verschärfen. Wortmann: „Wir können an vielen Stellen nicht auf sie verzichten.“
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Zahlen dazu, wie viele Menschen aus Syrien, die in den letzten Jahren nach Berlin gekommen und sich hier ein Leben aufgebaut haben, auch wieder zurückkehren wollen, gibt es nicht. Dafür aber eine andere Zahl: 13.000 Syrerinnen und Syrer sind in Berlin in Arbeit. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) warnt: „Wer jetzt populistisch nach ihrer sofortigen Rückkehr nach Syrien schreit, verkennt die Lage in Syrien und die Tatsache, dass unsere Stadt diese Fachkräfte tagtäglich braucht.“