BVG und S-Bahn Berlin bewegen in der Hauptstadt täglich hunderttausende Menschen von A nach B. Nicht wenige Berufspendler sind auf dem Weg zur Arbeit auf Tram, Zug oder Bus angewiesen. Wenn es zu Verzögerungen kommt, ist es für sie besonders ärgerlich.
Zuletzt mehrten sich allerdings die Beschwerden: Der Nahverkehr musste in Berlin mehrfach die Takte anpassen. Außerdem nahmen die Pünktlichkeitswerte über die Jahre immer mehr ab. Oder ist doch alles viel besser als gedacht?
BVG und S-Bahn Berlin: Trubel im Abgeordnetenhaus
Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) äußerte sich am Donnerstagmorgen (13. Februar) zu der Lage des ÖPNV in Berlin. Einem „Tagesspiegel“-Bericht zufolge irritierte sie dabei mit Aussagen, die dem Nahverkehr ein überraschend gutes Zeugnis ausstellen. „Krise? Welche Krise?“, wird die Politikerin zitiert.
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In Berlin habe man das „deutschlandweit beste ÖPNV-Netz“, soll Bonde weiter ausgeführt haben. Die Kritik am Funktionieren des Nahverkehrs stellte sie indes als überzogen dar. Ihrer Einschätzung nach gebe es an Bus und Bahn in der Hauptstadt „nichts zu meckern“. Die Arbeit des schwarz-roten Senats lobte sie in dem Zusammenhang.
Opposition übt heftige Kritik
Die Meinungen gehen in Sachen BVG und S-Bahn Berlin deutlich auseinander. „Dass es keine Krise im Nahverkehr geben würde, entspricht weder den Fakten noch dem Empfinden der Fahrgäste und der BVG-Beschäftigten“, erklärte etwa Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion, gegenüber dem Blatt. In diesem Jahr war das Unternehmen bereits zweimal bestreikt worden.
Dann wurde der Politiker noch deutlicher: „Das war heute ein Tiefpunkt in der Debatte und an Realitätsverweigerung nicht zu überbieten.“ Antje Kapek (Grüne) stimmte ihm darin zu: „Durch die getönten Scheiben des Dienstwagens scheint Senatorin Bonde nur eine verzerrte Version der Realität wahrzunehmen.“