Ohne BVG und S-Bahn Berlin geht in der Hauptstadt gar nichts. Das merkt man vor allem, wenn die Verkehrsunternehmen bestreikt werden. Die Fahrgäste müssen dann laufen, Radfahren oder auf Alternativen wie Taxis, Uber, Bolt und Co. setzen.
Doch auch an Tagen, an denen die Öffis ganz normal fahren, nutzen viele die Fahrdienstleister. Der Grund: Die Sorge vor Gewalt und Sexualdelikten in den Öffis. Jetzt gibt es neue Zahlen.
BVG und S-Bahn Berlin: Jetzt steht es fest!
In den Fahrzeugen der BVG und S-Bahn Berlin kommt es im Schnitt jeden Tag zu einem Sexualdelikt. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus hervor, über die der „RBB“ am 21. Februar berichtet hat.
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Im Berliner Nahverkehr sei die Zahl der Straftaten im letzten Jahr gesunken (von 16.000 Delikten auf 15.300). Die meisten Delikte wurden in Mitte (2.247) und in Friedrichshain-Kreuzberg (2.149) registriert.
So reagieren die Grünen
Auch die Zahl der Sexualdelikte sei insgesamt gesunken (von 391 Delikten auf 380). In der S-Bahn und Regionalbahn sei die Zahl sexueller Straftaten gesunken, jedoch habe es in Fahrzeugen und Haltestellen der BVG eine Zunahme um 15 Prozent gegeben.
In den meisten Fällen seien die Tatverdächtigen bei Sexualdelikten männlich. Trotz Videoüberwachung sei die Aufklärungsquote bei diesen Straftaten niedrig. Bei 380 Fällen im Jahr 2024 konnten nur in 125 Fällen Tatverdächtige festgestellt werden. Das entspricht einem Anteil von 32,89 Prozent.
„Solange Berlins Frauen und Mädchen in Berlin Angst haben müssen, den Nahverkehr zu benutzen, sind sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt“, so die Grünen-Abgeordnete Antje Kapek, die deswegen ihre Forderung nach Frauenabteilen in der U-Bahn wiederholt.
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Da bei den Ermittlungsarbeiten der Polizei das Videomaterial der BVG nur in zwei Prozent der Fälle geholfen haben soll, stellt Vassili Franco, Sprecher für Innenpolitik der Berliner Grünen, die Methode in Frage. Die Sicherheit der BVG allein durch Videoüberwachung zu gewährleisten, sei nicht seriös.