Tausende Berliner fahren jeden Tag mit den Bussen und Bahnen der BVG. Wie wichtig die Verkehrsbetriebe für die Hauptstadt sind, zeigt sich meistens erst dann, wenn mal wieder etwas nicht nach Plan läuft.
Um sorgenvoller dürften viele Fahrgäste jetzt auf die anstehenden Tarifverhandlungen bei den Berliner Verkehrsbetrieben blicken. Nach monatelangem Schweigen hat sich nun Jenny Zeller-Grothe, Personalvorständin bei der BVG, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu den Forderungen von Verdi geäußert.
Die Fronten im Tarifstreit bei der BVG sind derzeit verhärtet
Bislang hatten die Berliner Verkehrsbetriebe die Gewerkschaftsforderungen unkommentiert gelassen. Nun hat Zeller-Grothe diese gegenüber der dpa als „nicht finanzierbar“ zurückgewiesen: „Wenn man sich die Lage des Landes, aber auch der BVG anguckt: Da liegen wir weit auseinander.“
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„Ich glaube, das ist für die Gewerkschaft auch keine Schock-Erkenntnis, sondern das wird Verdi bewusst sein“, so Jenny Zeller-Grothe. „Die aktuelle Verdi-Forderung ist nicht finanzierbar.“
„Aktuelle Verdi-Forderung ist nicht finanzierbar“
Verdi geht mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr in die Tarifrunde. Zudem will die Dienstleistungsgewerkschaft ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen. Die Forderungen belaufen sich nach Verdi-Angaben auf 250 Millionen Euro jährlich. 2023 lagen die Personalkosten bei der BVG laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro.
Jenny Zeller-Groth räumte im Gespräch mit der dpa ein, dass man beim Thema Entgelt wohl Nachholbedarf habe – „auch, weil in den letzten Runden der gemeinsame Fokus auf der Reduzierung der Arbeitszeit lag“.
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Auftakt der Tarifverhandlungen ist am Mittwoch (15. Januar). Nach dem Auftakt soll es am 31. Januar weitergehen. Für die Verhandlungen sind laut Verdi sechs Termine bis zum 10. April angesetzt. Ein zeitnaher Warnstreik wird mit der klaren Positionierung der BVG immer wahrscheinlicher. (mit dpa)