Von Mittwoch (19. März) bis Freitag (21. März) um 3 Uhr stehen die Busse, U-Bahnen und Trams der BVG still. Es ist der dritte Streik binnen kürzester Zeit. Mit der steigenden Streikbereitschaft der BVG-Mitarbeiter sinkt das Verständnis der Bevölkerung.
Die Meinungen zum Sinn und Unsinn der Streiks sind mehr als gespalten. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat dazu dagegen eine ganz klare Meinung.
BVG-Mitarbeiter am Limit – Wegner zeigt sich solidarisch
„Kai Wegner vor Ort“, so der Titel der Gesprächsreihe, bei der Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner den besorgten Berlinern Rede und Antwort stehen will. Am Dienstagabend (18. März) stellte er sich den unzufriedenen Bürgern im Bezirk Mitte. Dabei war vor allem ein Thema dominierend: Der Streik bei der BVG.
„Es ist hart“, so der Konsens unter den anwesenden Busfahrern. „Wir haben Schichtdienste und springen auch am Wochenende manchmal spontan ein“, machte eine Busfahrerin deutlich. Wegner äußerte sein tiefstes Verständnis für die Demonstranten. Er erklärte, dass er an einer Lösung arbeite, eine übergreifende Arbeitsgemeinschaft eingesetzt habe. „Die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern ist einfach nicht gerecht“, machte der Regierende laut Berichten der Berliner Morgenpost deutlich.
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Bei der BVG gäbe es ein „absolutes Nachholbedürfnis“, erklärte er. „Wir wissen, dass die BVG-Mitarbeiter Schlusslicht sind bei der Bezahlung in Deutschland.“ Aber die Realität sei eben auch der Landeshaushalt, der aus den Fugen geraten sei. Versprechungen wolle Wegner deshalb im Augenblick nicht machen. Doch immerhin etwas stellte er in Aussicht. Einem BVG-Busfahrer sagte er zu, einmal bei ihm mitzufahren, um die von ihm als lebensgefährlich geschilderten Arbeitsbedingungen besser verstehen zu lernen.
Kai Wegner ruft zu Besonnenheit auf
Er rief die anwesenden BVG-Mitarbeiter aber auch zur Besonnenheit auf. „Noch haben Sie die Solidarität der Berliner“, machte Wegner deutlich. Die Parteien müssten sich an einen Tisch setzen und verhandeln. Er als Senatschef könne in die Tarif-Hoheit nicht eingreifen.
Am 21. März treffen sich die Gewerkschaft Verdi und die BVG zu einer letzten Verhandlungsrunde. Sollte es dann zu keiner Einigung kommen, will Verdi eine Urabstimmung unter den BVG-Mitarbeitern einleiten. Dann könnte es zu unbefristeten Streiks kommen.
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Wie sich Kai Wegner zur Lockerung der Schuldenbremse, zum Nahost-Konflikt und Polizeigewalt sowie der Zukunft des Spreewald Parks äußerte, lest ihr bei der „Berliner Morgenpost„.