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BVG-Streik bringt Fahrgäste ans Limit – „Nicht mehr zu ertragen“

Anfangs konnten viele Berliner die Forderungen der BVG-Mitarbeiter noch nachvollziehen, doch nun kippt das Verständnis in Ärger.

© IMAGO/Sabine Gudath

BVG: SO will doch keiner arbeiten - Bewerber erhebt schwere Vorwürfe

Wir sprachen mit BVG Bewerber Jeffrey der uns von seinem Versuch Busfahrer zu werden erzählt und was ihn davon abhielt.

Von Mittwoch bis Donnerstag hat Verdi zum erneuten Streik bei der BVG aufgerufen. Für 48 Stunden stehen die Trams, U-Bahnen und meisten Busse still. Standen zu Beginn viele Berliner noch hinter den Forderungen der Mitarbeiter, ändert sich die Stimmung so langsam.

Kein Wunder, denn es ist der fünfte Streik innerhalb von drei Monaten. Ist das noch verhältnismäßig? Der Berliner Fahrgastverband (IGEB) hat darauf eine klare Antwort.

BVG-Streik geht in die fünfte Runde

Am Mittwoch (26. März) um 3 Uhr hat der fünfte BVG-Streik begonnen. Unter anderem fordert die Gewerkschaft Verdi 750 Euro mehr Lohn pro Monat für alle Beschäftigten, 300 Euro Zulage für Fahrdienst oder Wechselschicht, 200 Euro Schichtzulage und einem 13. Monatsgehalt als Weihnachtszulage.

Um das durchzusetzen, legen die Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. Unzählige Berliner müssen aber trotzdem von A nach B kommen. Doch der Streik sorgt nicht nur für volle Straßen, sondern zunehmend auch für Unverständnis unter den Fahrgästen.

Das macht auch der Berliner Fahrgastverband (IGEB) deutlich. Nicht nur stelle der Warnstreik alle Fahrgäste erneut vor enorme Herausforderungen, es gäbe auch noch immer keinen stadtweiten Notfahrplan auf Seiten der BVG. „Dafür kommen aus der Politik abstruse Forderungen, Busspuren während der Arbeitskämpfe für Autos freizugeben“, macht Christian Linow gegenüber BERLIN LIVE deutlich.

Fahrgastverband hat klare Forderung

Das sei nicht nur unmöglich, da auch Taxis, die rechtlich als öffentliche Verkehrsmittel gelten, die Busspur nutzen, sondern auch gefährlich für Fahrradfahrer, die diese Spur teilweise gebrauchen müssen.


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An die BVG hat der IGEB indes eine klare Forderung: „Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, wo es aus unserer Sicht ohne eine finanzielle Entschädigung für die Berlinerinnen und Berliner nicht mehr zu ertragen ist“, macht Linow deutlich. „Daher erwarten wir eine Gutschrift über einen Monat in Höhe von 29,- EUR für Abonnenten und acht Einzelkarten für alle Spontanfahrer, die an ausgewählten Tagen als Tageskarte eingesetzt werden können. Zudem muss die BVG kurzfristig über ihre Mobilitätsplattform Jelbi Zeitguthaben für Sharing-Angebote verteilen, um schnellstmöglich Alternativen anzubieten“, fordert er.

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