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BVG: Ab Montag beginnen die Streiks – wird auch die S-Bahn lahmgelegt?

Am Montag wird die BVG in Berlin bestreikt. Für die Fahrgäste bedeutet das ein Umdenken – und es kommt die Sorge um deinen Doppel-Streik auf.

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BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Die Fronten sind verhärtet. Die Beschäftigten der BVG haben bereits im Oktober klare Forderungen an ihren Arbeitgeber gestellt, der signalisierte beim ersten Treffen am 15. Januar allerdings, dass er nicht bereit sei, diese zu erfüllen. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit kündigte die Gewerkschaft Verdi dann einen ersten Streik für den kommenden Montag (27. Januar) an.

Angesichts der Tatsache, dass die BVG nach eigener Aussage kein Verständnis für diesen Streik hat und die Mitarbeitenden zunächst nicht von ihren Forderungen abrücken, lassen vermuten, dass dies nicht der letzte Streik in dieser Tarifauseinandersetzung gewesen sein könnte. Passagiere zittern nun vor einem Doppel-Streik, bei dem auch die Mitarbeitenden der S-Bahn ihre Arbeit niederlegen könnten. Schließlich gibt es auch dort aktuell Tarifverhandlungen. Wie realistisch ist dieses Szenario?

BVG wird am Montag bestreikt

Die BVG steckt schon mitten in den Tarifauseinandersetzungen mit der Gewerkschaft Verdi, die die Mitarbeitenden der Berliner Verkehrsbetriebe vertritt. Am Montag wird gestreikt, weitere Streiks sind nicht ausgeschlossen. Denn gefordert werden unter anderem 750 Euro mehr Gehalt pro Monat, 300 Euro Zulage für Fahrdienst oder Wechselschicht, 200 Euro Schichtzulage und ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtszulage. Wir berichteten.

Während dieser Streiks kommen Berlinerinnen und Berliner, die auf die Öffis angewiesen sind, immerhin mit den Zügen der S-Bahn Berlin oder den Regionalzügen von A nach B. Diese werden nämlich von der deutschen Bahn betrieben. Doch auch die befindet sich schon wieder in Tarifverhandlungen – mit der Eisenbahngewerkschaft EVG. Sie fordern für die Beschäftigten unter anderem 7,6 Prozent mehr Lohn.

Kein Doppelstreik

Einen Doppelstreik müssen die Berliner Öffi-Fahrgäste aber wohl nicht fürchten. Denn die Gewerkschaft strebt an, die Tarifverhandlungen mit der Bahn noch in der sogenannten Friedenspflicht zu beginnen und zu einem Abschluss zu bringen. Also in einer Zeit, in der nicht gestreikt werden darf, weil es einen noch gültigen Tarifvertrag gibt. Dieser gilt zwischen der Deutschen Bahn und der EVG noch bis Ende März.


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Sollte es bis dahin zu keiner Einigung gekommen sein, behält man sich allerdings auch Streiks vor. „Ein Abschluss um jeden Preis wird es jedoch nicht geben“, sagte EVG-Co-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Bis März ist aber noch viel Zeit.

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Von der deutlich offensiver auftretenden Gewerkschaft GDL, die im vergangenen Jahr den S-Bahn-Verkehr in Berlin mehrere Tage lahmlegte, ist in diesem Jahr kein Streik zu befürchten. Der damals ausgehandelte Tarifvertrag läuft noch bis zum 31. Dezember 2025. Bis zum nächsten Arbeitskampf ist es also noch fast ein Jahr hin.