Mit keinem Verkehrsmittel bewegen sich die Menschen so viel vorwärts, wie mit dem ÖPNV. Die Menschen in Berlin greifen eher auf S-Bahn und die Angebote der BVG zurück, als auf Auto oder Fahrrad.
Gerade deshalb treffen sie die jüngsten Nachrichten so heftig. Nachdem am Donnerstag (22. Februar) die Gewerkschaft Verdi die Angestellten der BVG zum Streik aufgerufen hatte, ziehen nun kleinere Gewerkschafen nach. Die BVG ist erbost!
BVG: Zwei Streiks in einer Woche
Am Freitagnachmittag veröffentlichten die kleineren Gewerkschaften NahVG und gkl einen eigenen Streikaufruf. Bereits am Montag (26. Februar) sollen die Mitarbeiter ihre Arbeit bei der BVG ruhen lassen. Andauern soll der Streik vom Betriebsbeginn um 3 Uhr bis 14 Uhr am Nachmittag. Geplant ist zudem eine Demonstration vor dem Berliner Abgeordnetenhaus.
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NahVG und gkl geht es dem Aufruf nach ebenfalls um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Auf der Liste stehen etwa zwei Tage mehr Urlaub, eine Ballungsraum-Zulage und verschiedene Zuschläge.
Die BVG ist über den Streikaufruf geradezu erbost. In einer Pressemitteilung kritisiert das Nahverkehrsunternehmen den Aufruf der kleinen Gewerkschaften als „völlig unverhältnismäßig“. Das Unternehmen kritisierte vor allem die Kurzfristigkeit des Streikaufrufs. „Wer Freitag zu einem Streik am Montag aufruft, nimmt billigend in Kauf, dass viele Menschen die Arbeitsniederlegung zum Wochenstart unvorbereitet treffen wird“, heißt es in der Mitteilung.
Damit rechnet die BVG jetzt
Laut der BVG seien wie auch bei Verdi die Verhandlungen zuletzt konstruktiv gewesen, entsprechend überrascht sei man über den kurzfristigen Streik. Dieser wird übrigens wahrscheinlich nicht die Ausmaße annehmen, wie der Verdi-Streik wenige Tage später. Die BVG rechnet mit Einschränkungen bei U-Bahnen und Bussen.
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Ganz anders dürfte es am kommenden Donnerstag (29. Februar) und Freitag aussehen, wenn die Verdi-Angestellten streiken. Der Verkehr dürfte weitgehend zum Erliegen kommen. Verdi streikt in der kommenden Woche zusammen mit Fridays for Future. Am 1. März ist eine gemeinsame Kundgebung im Invalidenpark geplant. Immerhin die S-Bahn fährt als DB-Tochter weiterhin.