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BVG macht ein Angebot – steht der nächste Streik trotzdem bevor?

Wende im Streit zwischen Verdi und der BVG! Das Berliner Unternehmen hat ein Angebot vorgelegt. Reicht es, um einen weiteren Streik zu verhindern?

Die BVG hat im Streit mit Verdi ein Angebot vorgelegt.
© IMAGO/Bernd Friedel

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Bereits zwei Mal streikten die Mitarbeiter der BVG in diesem Jahr. Zweimal fehlten die gelben Busse und Bahnen auf den Straßen und Gleisen dieser Stadt. Immer wieder liegt der Grund dafür im andauernden Tarifstreit zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und der Gewerkschaft Verdi.

Die Fronten scheinen verhärtet zu sein. Oder nicht? Nach dem zweiten Streiktag am Montag (10. Februar) legte die BVG ein angepasstes Angebot vor. Kann ein dritter Streiktag oder gar ein unbefristeter Streik somit abgewendet werden?

„BVG kommt Verdi entgegen“

Nur einen Tag nach dem zweiten Streiktag bei der BVG in diesem Jahr saßen die streitenden Parteien erneut an einem Tisch und verhandelten über die Forderungen von Verdi und den Mitarbeitern. Anders als bislang zeigt sich dieses Mal eine Entwicklung in dieser dritten Verhandlungsrunde. Die BVG hat ein Angebot vorgelegt und „kommt Verdi entgegen“, wie sie dann noch am selben Abend mitteilte.


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„Die BVG sichert im erhöhten Angebot nun allen Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen Festbetrag von 225 Euro pro Monat zu. In den Folgejahren erhöht sich das Monatsgehalt dann jeweils um 2,5 Prozent. Ergänzend wurde wie gefordert eine Angleichung von Wechselschicht- und Fahrerzulage auf jeweils 200 Euro monatlich angeboten. Für Fahrer*innen ergibt sich damit eine Lohnsteigerung von 325 Euro pro Monat, das sind für 2025 insgesamt 11,2 Prozent. Neu in das Angebot wurde die Erhöhung der Weihnachtszuwendung von jährlich 100 Euro auf 2.300 Euro zum Ende der Laufzeit aufgenommen“, heißt es in der Meldung der BVG weiter.

Bis zu 19,2 Prozent mehr Lohn

Nimmt Verdi dieses Angebot an, steigen die Löhne der meisten Beschäftigten über die gesamte Laufzeit bis Ende 2028 durchschnittlich um 17,6 Prozent. Fahrerinnen und Fahrer sollen sogar bis zu 19,2 Prozent mehr bekommen.

„Das neue Angebot ist finanziell ein Kraftakt für die BVG. Im Gegenzug setzen wir auf das Entgegenkommen vor allem bei der Laufzeit. Diese gibt uns Planungssicherheit auf dem Weg zur Stabilisierung des Unternehmens“, sagt Jenny Zeller-Grothe, Vorständin Personal und Soziales und Verhandlungsführerin der BVG.


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Es wurde vereinbart, in der nächsten Verhandlungsrunde zwischen BVG und Verdi „auch über die Ergebnisse aus den gemeinsamen Arbeitsgruppen “Wahlmodell Arbeitszeit” und “Modernisierung TV Pauschalentgelt” zu sprechen.“ Der nächste Verhandlungstermin ist für den 26. Februar angesetzt.

Auf eine Anfrage von BERLIN LIVE bezüglich eines Statements zu diesem Angebot antwortete Verdi Berlin-Brandenburg bislang nicht.

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