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BVG: Neue Tramlinie auf Berliner Luxusmeile? Warum das Sinn machen würde

Eine Tram auf Berlins Luxusmeile? Das fordert jetzt das Bündnis Pro Straßenbahn. Das sind die Gründe, warum das Sinn machen könnte:

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© IMAGO/Rüdiger Wölk

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Die BVG gehört zu Berlin, wie das Brandenburger Tor. In nahezu jeder Straße der Hauptstadt sind die markanten gelben U-Bahnen, Trams oder Busse unterwegs. Doch so eine Fahrt durch Berlin kann schnell zur Geduldsprobe werden. Vor allem für Fahrgäste im Bus ist das so.

Deswegen soll sich hier auch bald etwas ändern. Offensichtlich wollen einige Experten Buslinien streichen und stattdessen das Tramnetz deutlich ausbauen. Auch auf dieser Berliner Luxusmeile könnte es unter Umständen dazu kommen:

BVG: Tramnetz soll sich verdoppeln

Vergangenes Jahr hatten die Pläne, den verhassten Bus M41 durch eine Tram zu ersetzen, für Aufsehen gesorgt. Offensichtlich soll es dabei nicht bleiben. Das Bündnis „Pro Straßenbahn“ fordert einen massiven Ausbau des Straßenbahnnetzes. Das Ziel: 286 neue Kilometer bauen und das bis 2050. Statt der bestehenden 199 Kilometer gäbe es dann 485 Kilometer Gleise auf den Straßen der Stadt.

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Am Montag (4. November) stellte das Bündnis, zu dem 17 Partner aus Verkehrspolitikern und Fahrgastverbänden gehören, seine Pläne vor. Statt die U-Bahn auszubauen, wie es Franziska Giffey (SPD) als Regierende Bürgermeisterin vorhatte, wollen sie sich auf die Straßenbahnen konzentrieren. Auf der Heerstraße in Spandau, Unter den Eichen in Dahlem, auf der Puschkinallee in Treptow und auch auf dem Kurfürstendamm in Charlottenburg, können sich die Experten eine Tramlinie vorstellen.

Ku’damm in Zukunft mit Tram? Warum das sinnvoll ist

Denn die Tram scheint ein Erfolgskonzept zu sein! Das zeigt sich beim Blick auf die M10, die seit über einem Jahr bis zur Turmstraße verlängert wurde. Die Fahrgastzahlen explodieren. Mindestens zweieinhalbmal so viele Personen, wie vom Senat erwartet, nutzen die Bahn am Tag.

Sybille Uken vom Fachausschuss Mobilität der SPD Berlin betont nicht nur die gute Ökobilanz der Trams, sondern weist auch auf ihre Wertigkeit für die Fahrgäste hin. Sie sei sowohl für Berliner als auch Touristen eine willkommene Alternative zum Bus und perfekt, um die Stadt zu erkunden, berichtet die Berliner Zeitung.

Und noch einen weiteren entscheidenden Vorteil haben die Straßenbahnen, denn die Trassen sind verhältnismäßig preiswert. Die 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke zur Turmstraße hat 33 Millionen Euro gekostet – die 2,2 Kilometer lange Erweiterung der U-Bahn-Linie 5 in Mitte 525 Millionen Euro. Zudem braucht die Tram weniger Fahrer als ein Bus. Die Umstellung der Buslinie X10, die auch über den Kurfürstendamm (Charlottenburg-Wilmersdorf) fährt, würde die Nahverkehrsanbindung für Zehlendorf in die City West wesentlich verbessern, so das Bündnis der Straßenbahn-Freunde.


Nachrichten aus Berlin:


Ob und wie der Umbau realisiert wird, steht noch in den Sternen. Bisher geht der Straßenbahnausbau eher schleppend voran. Doch wie Sybille Uken klarstellt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“