Der Verkehr ist in Berlin eine wuselige Angelegenheit. Busse und Trams der BVG teilen sich mit Autos, Lastwagen und Fahrrädern oft nicht besonders breite Straßen. Da kommt man sich gerne mal in die Quere – vor allem, wenn es alle Beteiligten eilig haben.
Die Straßenbahnen haben einen eng getakteten Fahrplan einzuhalten, was bei vielen Fahrgästen und viel Verkehr nicht immer leicht ist. Damit es trotzdem klappt, haben sie ein kleines Hilfsmittel, das sie gegen den Autoverkehr einsetzen können. Eine Linie nutzt es besonders oft.
BVG: So hängen Trams die Autos ab
Denn wenig hat so viel Einfluss aufs gute Durchkommen wie die Schaltung der Ampeln. Ob im Auto oder auf dem Rad – nichts beflügelt so sehr wie eine grüne Welle. Und für die können die Fahrer der BVG-Trams sorgen. Sie haben nämlich Einfluss auf die Lichtsignalanlagen (LSA), die anzeigen, ob sie fahren dürfen oder warten müssen.
+++ Peter Maffay in Berlin: Es wird heiß in der Waldbühne – diesen Fehler solltest du vermeiden +++
Auf den zentralen Tram-Strecken sind fast alle Lichtsignale mit einer sogenannten ÖPNV-Beeinflussung ausgestattet. Man kennt den Effekt, wenn eine Ampel länger als gewohnt rot zeigt und dann noch eine Tram über die Kreuzung huscht. Wie aus der Antwort einer Anfrage der Berliner Abgeordneten Stefan Taschner und Oda Hassepaß (Grüne) hervorgeht, ist die Technik aber ungleich auf die BVG-Linien verteilt.
Hier müssen Autofahrer besonders oft warten
Demnach gebe es auf der BVG-Linie M4 beispielsweise 30 LSA mit ÖPNV-Beeinflussung, von denen 27 zurzeit aktiv seien. Damit rangiere die Tram-Linie auf einem der hinteren Plätze. Die M8, die über Invaliden- und Torstraße durchs Berliner Zentrum fährt, komme auf 51 Einsätze der Technik, von denen 49 aktiv seien.
Die Linie M5, die ebenfalls die stark frequentierte Invalidenstraße befährt, komme auf 38 aktive LSA mit ÖPNV-Beeinflussung. In diesem Bereich müssen Autofahrer also besonders oft vor den BVG-Fahrzeugen zurückstecken. Im Sinne pünktlicher Abfahrten kommt das aber wiederum der Gemeinschaft zugute.