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BVG: Ärger über Unpünktlichkeit – U-Bahnfahrer nimmt Passagiere in die Pflicht

In Berlin gibt es immer wieder Ärger über die U-Bahnen der BVG. Doch ein Fahrer nimmt auch die Passagiere in die Pflicht.

© IMAGO/Jürgen Held

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

In diesem Sommer wurde die Geduld vieler BVG-Passagiere immer wieder auf die Probe gestellt. Vor allem auf den U-Bahn-Linien U1 und U3 herrschte immer wieder Chaos und Ratlosigkeit.

Vor einigen Wochen hat die BVG umgesteuert und die Konzepte auf mehreren Linien geändert. Um zuverlässiger zu werden, wurden Takte und Zuglängen verändert. Doch noch immer hatten viele Passagiere das Gefühl, zu lange auf die Berliner U-Bahnen warten zu müssen. Ein erfahrener U-Bahnfahrer nimmt nun aber auch die Fahrgäste selbst in die Pflicht.

BVG: U-Bahnfahrer nimmt Passagiere in die Pflicht

Joel B. (Name geändert) erklärt im Gespräch mit BERLIN LIVE, dass längst nicht immer die BVG für die Verspätungen der U-Bahnen verantwortlich ist. Immer wieder sind es auch die Fahrgäste selbst, die dafür sorgen, dass der Betriebsablauf gestört wird.

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So würden viele Fahrgäste allein dadurch für längere Aufenthaltszeiten am Bahnhof sorgen, dass sie nur eine Tür im U-Bahnwaggon nutzen würden und nicht alle verfügbaren. „Fahrgastherdentrieb“ nennt der erfahrene U-Bahnfahrer, der anonym bleiben möchte, dieses Phänomen, das Züge seiner Meinung nach immer wieder ausbremse.



Auch würden Fahrgäste immer wieder Türen „gewaltsam blockieren“, was immer wieder für Störungen sorge. Zugfahrer müssen dann versuchen, die Türen wieder an Gang zu setzten oder komplett abzuschalten. Auch das koste viel Zeit. Verständnis hat er dafür nicht. „Der nächste Zug kommt bestimmt. Der versäumte Zug ist nicht die letzte Eisenbahn für Jahre“, sagt er.

Randale in den Zügen hält U-Bahnen auf

Auch randalierende Personen in Zügen und Menschen, die die U-Bahngleise überquerten, würden für Verzögerungen sorgen. Er selbst habe aufgrund dieses Phänomens schon mehrfach Gefahrenbremsungen einleiten müssen. Auch Graffitis führen zu Ausfällen, das die BVG die betroffenen Waggons aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht auf die Schiene lässt.

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BERLIN LIVE fragte bei der BVG nach konkreten Zahlen zu diesen Phänomenen, bekam diese aber leider nicht. Das Verkehrsunternehmen bestätigte allerdings dass Störungen tatsächlich „auch durch Vandalismus in Form von Graffiti oder durch gewaltsam herbeigeführte Türstörungen verursacht werden“.

BVG verspricht Besserung

Die BVG versprach aber auch baldige Besserung. Ein Sprecher betonte gegenüber BERLIN LIVE noch einmal, dass die aktuelle Situation bei der Berliner U-Bahn vor allem der Tatsache geschuldet sei, dass viele Fahrzeuge alt und dadurch technisch anfällig seien. Neue U-Bahnen seien aber längst bestellt und würden nach einigen Verzögerungen ab 2025 endlich in Serienauslieferung gehen.


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Bis es aber so weit sei, versuche man „die angespannte Fahrzeugsituation, sowie weitere Personalthemen und Störungen“ bestmöglich auszusteuern. Leichter wird das sicherlich, wenn Fahrgäste sich auf mehrere Türen verteilen – und diese nicht gewaltsam offenhalten.

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