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Flughafen BER: Neue Technik für alle Passagiere – hilft sie im Ferien-Chaos?

Heute beginnen in Berlin die Sommerfeien. Für den BER steht ein Anstrum bevor. Kann neue Technik das Chaos vermeiden?

© IMAGO/Frank Sorge

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Die Bauphase des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist mit dem Wort zäh noch sehr nett beschrieben. Schon in den 1990ern begann die Planungsphase, am 5. September 2006 erfolgte dann der erste Spatenstich in Schönefeld, im Süden Berlins.

Nach Bremen, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen startet auch Berlin heute (18. Juli) in die Sommerferien. Für viele Familien bedeutet das: auf in den Urlaub. Wenn es dafür in beliebte Reiseländer wie Spanien, Italien oder Kroatien gehen soll, ist oft das Flugzeug das Transportmittel der Wahl.

Für den Flughafen BER steht also eine stressige Zeit bevor. Jahr für Jahr sorgt der Andrang zur Ferien-Zeit wieder für Chaos am Pannen-Airport in Berlin. Neue Technik soll das jetzt ändern. Was bedeutet das für deine Flugreise?

Flughafen BER stockt technisch auf: Auch Passagiere können tätig werden

Für die Ferien-Zeit rechnet der Flughafen BER in Schönefeld mit einem ordentlichen Passagier-Ansturm. Doch er ist vorbereitet. Einige technische Neuerungen sollen die Wartezeiten am BER verkürzen und so Chaos vermeiden.

Online Check-in ist am BER schon alter Hut, aber ab dieser Feriensaison können Reisende jetzt auch ihr Gepäck kontaktlos und unkompliziert aufgeben. Mit der App „SmartDepart“ müssen sie dafür ihr Gesicht scannen und anschließend den Gepäckaufkleber am Self-Check-in-Automaten ausdrucken, wie Betriebsvorstand Thomas Haff Andersson gegenüber der B.Z. erklärt.

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Schon zu Hause können Fluggäste tätig werden, um später an der Sicherheitskontrolle Zeit zu sparen. Online können sie ein Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle buchen. Die Wartezeit soll dann laut BER nur noch zehn Minuten betragen. Und noch eine Neuerung gibt es beim Security-Check. Am Terminal 2 wurden CT-Scanner eingeführt. Die machen es möglich, dass Flüssigkeiten und Laptops nicht mehr ausgepackt werden müssen, bevor sie gescannt werden. So können, laut Hoff Anderson bis zu 250, statt der üblichen 100 Kontrollen pro Stunde durchgeführt werden.

Eine KI soll Wartezeiten verkürzen

Auch bei der bisher größten Schwachstelle des BER, der Wartezeit auf das Gepäck, soll eine neue Technik Verbesserungen bringen. Digital Turnaround nennt sich der Prozess, der die verkürzen soll. An den Parkpositionen für die Flugzeuge wurden dazu Kameras installiert, die die Abfertigungsprozesse überwachen. Eine KI prognostiziert anschließend, wann das Flugzeug die Position wieder verlassen kann. Dauert ein Prozess zu lange, schlägt die KI Alarm und zeigt den Mitarbeitern so, wo es effizienter laufen kann.

Nicht nur technisch auch personell hat der BER in diesem Bereich aufgestockt. Ein „Resilience Team“ aus sechs Mitarbeitern soll jeden Tag ab 17 Uhr die Bodendienstleister bei Bedarf unterstützen. In den vergangenen Tagen sei das schon zwei bis dreimal der Fall gewesen.


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Klar ist, auch für die Passagiere gilt: Vorbereitung ist das A und O. Wer schon zu Hause online eincheckt, ein Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle gebucht hat und ausgestattet mit der App „SmartDepart“ zum Check-In-Schalter geht, sollte einige Zeit sparen können.