Das Kottbusser Tor ist schon lange kein Ort mehr, an dem man sich gerne längere Zeit aufhält. So kommt es trotz der Kotti-Wache der Polizei Berlin vor Ort immer wieder zu kriminellen Vorfällen. Und das insbesondere in dem dort liegenden U-Bahnhof.
Die BVG will sich nun dafür einsetzen, die Bahnsteige und Unterführungen sauberer und vor allem sicherer zu gestalten. Wie das gehen soll? Fahrgäste werden es jedenfalls sofort bemerken…
Kottbusser Tor soll verbessertes Image bekommen
Nachdem das Pilotprojekt rund um die Reinigungsstreife auf der Bahnlinie U8 ein voller Erfolg war, geht der Putz-Trupp nun in den Alltagsbetrieb über. Das verkündete BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk am Montag (14. April) bei einem Pressetermin am Bahnhof Jannowitzbrücke. Zudem soll ab sofort auch auf den Linien U5, U7 und U9 täglich für Sauberkeit und Sicherheit gesorgt werden.
„Die U8 wollte uns keiner glauben“, betonte Falk. Immerhin hat die südliche Strecke zwischen Jannowitzbrücke und Hermannstraße nicht gerade einen guten Ruf. Doch das könnte sich ändern. Die BVG will nun nämlich insbesondere den Kotti vom Hotspot zum Vorzeige-Ort verändern.
BVG will nicht nur saubere und sichere Bahnhöfe
So soll es demnächst ein Sicherheitscenter in Form eines kleinen Büros im Bahnhof geben, sodass Fahrgäste sich bei Problemen rund um die Uhr an die entsprechenden Ansprechpartner wenden können. Auch wurde weiter an der Kameratechnik getüftelt, um eine intelligentere Kameraerkennung zu gewährleisten. Dadurch können sämtliche Gefahren im Tunnel und auf den Gleisen frühzeitig erkannt und ein Alarm ausgelöst werden.
Die Bahnsteige selbst sollen ebenfalls attraktiver gestaltet werden. So sieht die BVG vor Ort die beste Gelegenheit, um lokalen Musikern oder Künstlern eine Plattform zu bieten – beispielsweise in Form von kleinen Konzerten oder einer Ausstellung von Gemälden. „Wir wollen auch den Zusammenhalt zwischen dem Kiez und dem Bahnhof stärken“, erklärte Falk gegenüber BERLIN LIVE.
BVG setzt auf Zusammenarbeit mit aufmerksamen Passanten
Unangenehme Gerüche von Urin, Fäkalien und Co. soll man dabei künftig auch nicht mehr ertragen müssen: Dagegen soll es nämlich verstärkt Reinigungen auch in und rund um die Aufzugsschächte geben. Wem trotzdem noch Verunreinigungen oder Schäden im Bahnhof auffallen, der kann diese dann ganz einfach per Whatsapp der BVG melden.
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Bedenken bezüglich des möglichen Missbrauchs dieser Funktion befürchte die BVG jedoch nicht. „Es gibt Erkenntnisse aus anderen Städten, dass sich sowas einspielt“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Falk auf Nachfrage von BERLIN LIVE. Bleibt also abzuwarten, ob sich das Konzept in und um das Kottbusser Tor bewährt macht – bemerkbar macht es sich für Fahrgäste jedenfalls schon ab dem ersten Tag.