Die S-Bahn Berlin befördert täglich hunderttausende Berliner an ihr Ziel. Ob morgens zur Arbeit, mittags zum Lunch oder abends zur Bar-Tour, tausende Bahnen sind fast rund um die Uhr im Einsatz, um die Stadt am laufen zu halten.
Doch dabei läuft nicht immer alles rund. Es gibt immer wieder Verspätungen, Ausfälle oder auch Strafen für das Nutzen falscher Tickets, die die Wut vieler Fahrgäste in die Höhe schnellen lassen. Oftmals vergessen sie sich dabei aber so sehr, dass Mitarbeitenden übel mitgespielt wird. Damit ist aus Sicht des Unternehmens jetzt Schluss!
S-Bahn Berlin sendet klares Zeichen
Die S-Bahn Berlin ist ein Unternehmen mit tausenden Mitarbeitenden, die täglich ihr Bestes geben, um den Betrieb in der Stadt in gewohnter Qualität anbieten zu können. Wie in jeder Firma werden aber auch hier mal Fehler gemacht oder es kommt zu ungeahnten Problemen. Auf Instagram stellt das Unternehmen jetzt klar: Kritik an der Arbeit ist in Ordnung, aber Hass geht zu weit.
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Leider gehört dieser für viele aus dem Team allerdings zum traurigen Alltag. Anfeindungen sind keine Seltenheit mehr, sondern fast schon die Regel. Deshalb hat der Beförderer jetzt eine Social Media-Aktion gestartet, um auf das Problem hinzuweisen. Dem Hass soll es damit an den Kragen gehen – mit empathisch erzählten Erlebnissen aus dem Berufsalltag von unterschiedlichen Team-Mitgliedern.
So geht es nicht weiter
In einem Post erzählt Sachbearbeiterin Ramona von ihrem schlimmsten Erlebnis. Sie arbeitet in einem Kundenbüro, in dem das erhöhte Beförderungsentgelt abgewickelt wird. Dieses wird fällig, wenn der Fahrgast kein gültiges Ticket bei der Kontrolle vorweisen kann.
In ihrem Job habe Ramona täglich Kundenkontakt – und dieser scheint oft alles andere als angenehm zu sein. „Sobald wir kommunizieren, dass eine Ermäßigung nicht möglich ist, reagieren die Menschen sehr unterschiedlich“, berichtet die Angestellte. Manche werden „laut, schreien rum, beleidigen und beschimpfen uns“. Häufig wird das dann auch sehr persönlich – und geht weit unter die Gürtellinie.
Ein Fall ist ihr schon Jahre in Erinnerung geblieben. Es geschah während der Pandemie. Damals legte ein Fahrgast ihr ein Ticket vor, das „eingezogen und überprüft werden musste“, erklärt sie. Ramona: „Ich habe dem Fahrgast alle relevanten Informationen ausgehändigt und mitgeteilt, auch in schriftlicher Form.“ Nach 1,5 Stunden kam sein Sohn an den Schalter und beschimpfte und bedrohte die junge Frau. „Er wünschte mir, dass ich in zwei Wochen Corona kriege und dass es mir damit richtig schlecht gehen solle.“ Eigentlich versucht sie, solche Anfeindungen nicht mit nach Hause zu nehmen, „aber das klappt nicht immer“ – so wie in diesem Fall.
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Um die Message zu unterstreichen, erklärt die S-Bahn Berlin zum Ende des Videos: „Auch wenn der Moment manchmal hitzig werden kann, bitte bleibt sachlich und geht respektvoll miteinander um.“ Denn einen schlechten Tag hat jeder mal, aber das muss man nicht direkt an anderen auslassen. Eine Bitte, die jeder Fahrgast verinnerlichen sollte.