Die S-Bahn Berlin ist eine der wichtigsten Anbieter im ÖPNV der Hauptstadt. Täglich fahren hunderttausende mit den rot-gelben Bahnen. Dafür nutzen sie eigentlich die regulären Waggons, doch immer wieder suchen Abenteuerlustige das Adrenalin bei der Fahrt.
Für zwei junge Männer endete das am Sonntagmorgen (27. April) tödlich.
S-Bahn Berlin: Zwei junge Männer sterben bei ‚S-Bahn-Surfing‘
Den Puls rasen lassen, das Adrenalin einmal so richtig spüren – für viele ist das ein Muss, um dem regulären Alltag immer mal wieder zu entfliehen. Manche fahren dafür schnelle Autos, andere klettern steile Felswände hinauf und wieder andere suchen die Herausforderung bei der S-Bahn Berlin. Sie klettern an den Bahnhöfen auf die Dächer der Züge und fahren dann oben drauf mit bis zur nächsten Haltestelle. Doch das ist lebensgefährlich.
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Das zeigt die Meldung von zwei jungen Männern am Sonntag. Sie bestiegen am Morgen am Bahnhof Nikolassee eine S-Bahn und verunglückten dabei schwer. Was genau passiert ist und wer die beiden Männer sind, war zunächst unklar. Polizei und Rettungskräfte rückten am frühen Morgen aus, doch für die beiden S-Bahn-Surfer war es zu spät. In der Folge war der Verkehr auf den Linien S1 und S7 in beide Richtungen am Morgen und bis in den Mittag hinein im Bereich des Wannsees für mehrere Stunden unterbrochen. Auch der öffentliche Busverkehr und der Individualverkehr waren durch Straßensperrungen betroffen.
Am Nachmittag dann die Meldung der Berliner Polizei: Bei den beiden verunglückten Personen handelt es sich um einen 17- und einen 18-jährigen Jugendlichen. Sie seien etwa 300 Meter hinter dem S-Bahnhof Schlachtensee mit einer Signalbrücke kollidiert und verletzten sich dabei tödlich.
Abenteuer ist lebensgefährlich
Es ist nicht das erste Mal, dass es in diesem Jahr zu so einem Unfall gekommen ist. Erst im Februar ist ein zwölfjähriger Junge ebenfalls beim S-Bahn surfen gestorben, als er beim Mitfahren gegen eine Brücke prallte.
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Aus Sicht der Deutschen Bahn ist die Nachricht ein Schock. Sprecher Michael Klein erklärte gegenüber dem „rbb 24“, dass Züge keine Spielplätze seien und fordert jeden auf, „diesen Quatsch zu unterlassen“. Und auch die Bundespolizei und die Berliner Polizei warnt vor einer solchen Aktion. „Jegliches Betreten und unbefugtes Besteigen von Zügen außerhalb des Fahrgastbereichs ist verboten. Geringste Fehler oder Unachtsamkeiten können in diesen Hochspannungs- und Hochgeschwindigkeitsbereichen zu schweren Verletzungen oder – wie in diesem Fall – zum Tod führen“, schreibt letztere.