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S-Bahn Berlin kündigt Ausfälle an – dann hagelt es Beleidigungen

Bei der S-Bahn Berlin kommt es immer wieder zu Störungen. Eine Ankündigung zog jetzt aber zahlreiche Beleidigungen nach sich.

S-Bahn Berlin
© imago images/Emmanuele Contini

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Jeden Tag sind rund 1,5 Millionen Menschen auf die S-Bahn Berlin angewiesen. Sie fahren mit den Zügen zur Arbeit, zur Uni, zum Arzt oder einfach zum Treffen mit Freunden. Entsprechend ärgerlich ist es, wenn die dann nicht fahren – ganz besonders, wenn es eine viel befahrene Strecke ist.

Am Dienstag (11. Juni) war mal wieder so ein Tag. Neben den kleineren Problemen, die ein riesiges S-Bahn-Netz so mit sich bringt, war der S-Bahn-Verkehr wegen des Staatsbesuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gestört – und teilweise sogar komplett unterbrochen. Die Reaktionen auf die Ankündigung waren wütend und teilweise auch beleidigend.

S-Bahn Berlin: Beleidigungen gegen Selenskyj

Während sich einige User der Plattform X (ehemals Twitter) lediglich über die Kommunikation der S-Bahn Berlin beklagen, oder darüber, dass in den Öffi-Apps offenbar nicht die richtigen Zeiten angezeigt werden, gehen andere den ukrainischen Präsidenten direkt an. Ein User schreibt etwa: „Kann er nicht zuhause bleiben? Kostet uns ja schon genug. Muss jetzt ja nicht uns noch die Zeit rauben. Immer diese Urlauber.“

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Selenskyj wird in den Kommentaren auf Twitter als „Bettler“, „Diktator“ oder „Warlord“ beleidigt, der „seinen Krieg bitte selbst finanzieren“ solle. Zudem wird die Verschwörungstheorie verbreitet, Selenskyj sei nicht mehr Präsident der Ukraine. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in verschiedenen Facebook-Gruppen, wo die Nachricht der Betriebseinschränkungen bei der S-Bahn Berlin thematisiert wurde.

Angriffe gegen die Ukraine nicht neu

So schwer die Kommentare auch zu lesen sind, so wenig überraschend ist ihre Existenz. Denn dass der ukrainische Präsident und sein Land nicht nur militärisch von Russland, sondern auch in sozialen Netzwerken von deutschen Putin-Fans angegriffen werden, ist nicht neu. Immer wieder wird die Bundesregierung auch dafür kritisiert, der Ukraine bei der Verteidigung gegen den Aggressor zu unterstützen.


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Aktuell ist Selenskyj in Berlin, um an einer Wiederaufbaukonferenz teilzunehmen. Insgesamt kommen dazu 2.000 Vertreter aus 60 Ländern zusammen. Dabei geht es nicht darum, Geld für den Wiederaufbau zu sammeln, sondern um die Vernetzung der dafür notwendigen relevanten Akteure. Um bei diesem Treffen Selenskyjs Sicherheit zu garantieren, kommt es zu zahlreichen Sperrungen. Auch bei der S-Bahn Berlin.