Veröffentlicht inVerkehr

S-Bahn Berlin: Ex-Manager packt aus – Warnung vor „großem Risiko“

Tausende Passagiere nutzen jeden Tag die Züge der S-Bahn Berlin. Doch laut einem Insider droht genau da ein „großes Risiko!

S-Bahn Berlin
© IMAGO/Jürgen Heinrich

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Der ÖPNV in der Hauptstadt hat in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. Sowohl die BVG als auch die S-Bahn Berlin kämpfen mit großen Problemen. Für Fahrgäste heißt das: Ausfälle, Verspätungen und blanke Nerven.

Doch der Peak könnte noch nicht erreicht sein. Ein Ex-Manager der S-Bahn packt jetzt aus – und warnt vor der Zukunft.

S-Bahn Berlin: Nächste Krise droht

Bei der BVG merken wir es jetzt schon: Auf einigen Linien fehlen Waggons. Die Folge: Taktungen wurden geändert, bestehende Züge sind völlig überfüllt. Neue Fahrzeuge wurden zwar angekündigt, doch erst kürzlich wurde deren Inbetriebnahme auf Herbst 2025 verschoben. Die S-Bahn Berlin ereilt wahrscheinlich bald das gleiche Schicksal.


Auch interessant: Galeria Kaufhof: Irre! Das könnte jetzt aus der Filiale am Alex werden


Wilfried Kramer war von 1994 bis 2007 Marketingchef bei dem Unternehmen. Bei einer Veranstaltung des Berliner Museums anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der S-Bahn Berlin fand er nun klare Worte für die Zukunft des Verkehrsbetriebes.

Fehlende Wagen bald auch abseits der BVG

Zwar gehöre das Unternehmen zu den wichtigsten Verkehrsträgern der Hauptstadt, zitiert ihn die „Berliner Zeitung“, doch die kommenden Jahre könnten alles andere als rosig werden. Denn schon seit fast acht Jahren dümpelt ein Vergabeverfahren vor sich hin. Das Ziel dessen: Für zwei Drittel des S-Bahn-Netzes sollen Unternehmen gefunden werden, die bis zu 1400 S-Bahn-Wagen bauen und sie betreiben. Dabei könnte es sich auch um unterschiedliche Firmen handeln.

„Diese stockende Ausschreibung der Teilnetze Stadtbahn und Nord-Süd stellt mittelfristig ein großes Risiko für die Fahrzeugverfügbarkeit dar“, warnte Kramer. Damit drohe eine neue Krise. Denn nach aktuellen Prognosen kommen erst frühestens 2030 neue Züge. – obwohl viele alte Bahnen eigentlich schon 2029 verschrottet werden sollen.


Mehr News aus Berlin:


Doch das ist noch nicht alles. Denn innerhalb der Ausschreibung wird die Option eingeräumt, dass Fahrzeugbereitstellung und Fahrbetrieb für die Nord-Süd- und die Ost-West-Linien jeweils von unterschiedlichen Unternehmen übernommen werden können. Das könnte die S-Bahn Berlin weiter „zersplittern“.

„Die Ausschreibung in mehreren Teillosen ist mit zusätzlichen Schnittstellen verbunden und dürfte künftig die Betriebsqualität der Berliner S-Bahn weiter einschränken“, so Kramer.

Noch ist zwar nichts entschieden, doch die Aussichten sehen nicht gut aus. Fahrgästen bleibt also nichts übrig, als weiter zu bangen.