Die S-Bahn Berlin ist aus der Hauptstadt nicht wegzudenken. Das gut ausgebaute Streckennetz ermöglicht es Millionen von Einwohnern und Touristen schnell an jeden Ort in der Stadt zu gelangen – wenn es keine Probleme gibt.
Von denen gab es nämlich in diesem Jahr genug. Ein interner Bericht bestätigt jetzt echte Horror-Zahlen.
S-Bahn Berlin macht Zahlen öffentlich
Die S-Bahn Berlin scheint einfach nicht aus der Krise herauszukommen. Auch in diesem Jahr gab es massenhafte Verspätungen und Ausfälle. Ein internes Dokument attestiert jetzt eine „unbefriedigende Betriebsqualität“.
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Das geht aus einem Bericht der Deutschen Bahn an das Abgeordnetenhaus hervor, der dem „Tagesspiegel“ vorliegt. Demnach verspäteten sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres insgesamt 107.470 Züge. Das sind ganze vier Prozent mehr als 2023.
Ziel „deutlich“ verfehlt
Der Bericht zeigt außerdem, dass im selben Zeitraum 25.827 Züge ausgefallen sind. Drei Prozent weniger als im Vorjahr. Es gab also eine kleine Verbesserung. Doch zufrieden ist die S-Bahn Berlin damit nicht. „Beide Kennzahlen sind noch deutlich von den angestrebten Zielwerten entfernt“, heißt es in dem Dokument.
Am schlechtesten waren die Züge übrigens auf den Nord-Süd-Strecken. Laut Angaben fuhren hier im dritten Quartal nur noch 91,6 Prozent aller Züge pünktlich. Das ist sogar noch unpünktlicher als der Ring. Der kam auf 94,5 Prozent.
Das hat einen bestimmten Grund: Das Angebot für die Fahrgäste wurde ausgeweitet. Nun fahren mehr Züge, allerdings „ohne Inbetriebnahme zusätzlicher Infrastruktur (Abstell- und Kehrgleise)“, heißt es in dem Bericht.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) fordert ein vertraglich festgelegtes Ziel bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Dies sei jedoch „deutlich“ verfehlt worden. Die Pünktlichkeit lag in den ersten neun Monaten im Schnitt bei 93,9 Prozent und damit „deutlich unter dem Zielwert von 96 Prozent“.
Doch ein Wert fällt dann doch sehr positiv auf: Die Zahl der Fahrgäste ist nämlich dieses Jahr auf 473 Millionen gestiegen. 2022 waren es noch 410 Millionen.