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Uber in Berlin: Erbitterte Konkurrenz mit Taxi-Branche – ändert dieser Deal alles?

Uber in Berlin konkurriert rund um die Uhr mit den lokalen Taxi-Unternehmen, die bislang kaum mithalten konnten. Ein „Deal“ schafft etwas Abhilfe.

Uber in Berlin
© imago images/Jochen Tack

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit Uber in Berlin 2016 einen Neuanfang wagte, konkurriert man unerbittlich mit Taxifahrern der Hauptstadt. Im Duell haben bislang diejenigen die Nase vorn, die im Namen des Fahrdienstleisters unterwegs sind, was maßgeblich auch mit den günstigeren Preisen zusammenhängt. Den Taxifahrern, die jahrzehntelang ein Monopol hatten, ist das ein Dorn im Auge.

Kein Wunder, dass der Ärger groß ist – oder vielleicht war! Denn durch eine neue Möglichkeit stehen sie seit Sommer im täglichen Kampf um die Kunden weitaus besser da.

Uber in Berlin spricht von höheren Umsätzen

Seit der Senat eine Verordnung geändert hat, können Taxifahrer in Berlin seit einigen Monaten Fahrten zu Festpreisen anbieten. Der Kunde zahlt dann nicht mehr pro Kilometer oder Fahrzeit, sondern weiß schon vor Fahrtantritt, wie viel er am Ende bezahlen muss. Also genauso wie bei Uber.

Doch wie läuft es für die Taxifahrer seitdem? In einer Mitteilung zeichnet Uber ein rosiges Bild: „Das Unternehmen hat seit der Einführung im Juni 2024 zwei Millionen Fahrten an Taxifahrer in der Hauptstadt vermittelt und die Partnerschaft mit lokalen Taxis weiter ausgebaut. Die Taxiunternehmen haben seit dem Start außerdem einen signifikanten Anstieg ihrer Umsätze beobachten können.“

Free Now hat klare Meinung

Laut einer Auswertung der Erlöse von rund 300 unabhängigen Taxis seien diese durchschnittlich um rund 17 Prozent gestiegen. Außerdem habe sich die Anzahl der mit Uber kooperierenden Taxifahrer seit Einführung mehr als verdoppelt, heißt es.

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Christoph Weigler, Uber-Deutschland-Chef, spricht von einer „sehr positiven Wirkung“, die die Taxi-Festpreise in Berlin entfalten würden. Innovationen helfen dem Taxigewerbe, erklärt er.


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Dass Uber sich so mit den vermittelten Fahrten brüstet, kann der direkte Konkurrent Free Now nicht ganz verstehen. Andreas Maier, General Manager des Unternehmens, erklärt gegenüber BERLIN LIVE: „Es ist richtig, dass die Anzahl der Taxi-Fahrten in Berlin seit Juni 2024 anbieterübergreifend stark zugenommen hat. Der Grund hierfür liegt jedoch im Entfernen von über 1.600 illegalen Mietwagenlizenzen, die zu hohen Wartezeiten und geringerer Verfügbarkeit von Mietwagen geführt hat.”

Gleichzeitig greift er seinen Konkurrenten direkt an. So würde es nicht reichen, von Innovationen zu sprechen, wenn gleichzeitig weiter auf Marktverzerrung gesetzt würde. Denn dass Uber Taxis nun mehr einbezieht, liegt aus seine Sicht vor allem daran, dass das Entfernen der illegalen Fahrzeuge zu einer schlechteren Uber-Verfügbarkeit geführt habe. Nun versuche das Unternehmen, das dadurch gestiegene Fahrtenvolumen mit Taxen abzuwickeln. Der General Manager von Free Now fordert deshalb: „Wenn es wirklich um die Zukunft der urbanen Mobilität geht, brauchen wir klare, faire Regeln für alle.“