Seit Uber in Berlin 2016 einen Neuanfang wagte, konkurriert man unerbittlich mit Taxifahrern in der Hauptstadt. Und im Duell die Nase vorn haben in der Regel Personen, die im Namen des Fahrdienstleisters unterwegs sind, was maßgeblich auch mit den günstigeren Preisen zusammenhängt. Für Taxifahrer, die seit Jahren in Berlin Kunden von A nach B bringen, ein Dorn im Auge.
Kein Wunder, dass der Ärger groß ist – oder vielleicht war! Mit einer neuen Möglichkeit stehen sie seit Sommer im täglichen Kampf um die Kunden nämlich besser da.
Uber in Berlin spricht von höheren Umsätzen
Seit der Senat eine Verordnung geändert hat, können Taxifahrer in Berlin seit einigen Monaten Fahrten zu Festpreisen anbieten. Der Kunde zahlt dann nicht mehr pro Kilometer oder Fahrzeit und kennt vorab die Kosten nicht, sondern weiß schon vor Fahrtantritt, wie viel er am Ende bezahlen muss. Ähnlich, wie bei Uber in Berlin.
Doch wie läuft es für Taxifahrer seitdem? In einer Mitteilung zeichnet der Fahrdienstleiter ein rosiges Bild: „Das Unternehmen hat seit der Einführung im Juni 2024 zwei Millionen Fahrten an Taxifahrer in der Hauptstadt vermittelt und die Partnerschaft mit lokalen Taxis weiter ausgebaut. Die Taxiunternehmen haben seit dem Start außerdem einen signifikanten Anstieg ihrer Umsätze beobachten können.“
Festpreise ok, Mindestpreise nein
Laut einer Auswertung der Erlöse von rund 300 unabhängigen Taxis seien diese um durchschnittlich rund 17 Prozent gestiegen. Außerdem habe sich die Anzahl der mit Uber kooperierenden Taxifahrer seit Einführung mehr als verdoppelt.
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Christoph Weigler, Uber-Deutschland-Chef, spricht von einer „sehr positiven Wirkung“, die die Taxi-Festpreise in Berlin entfalten würden. Innovationen helfen dem Taxigewerbe, erklärt er und findet klare Worte für mögliche Mindestpreise für Taxifahrten. Diese „würden dem ganzen Taxi- und Mietwagensektor schaden und nicht nur zu mehr PKW-Verkehr, sondern auch zu größerer, sozialer Ungerechtigkeit führen.”
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Derzeit prüft der Senat die Einführung von Mindestpreisen für Uber in Berlin und andere Fahrdienstleister. Taxifahrer könnten dadurch noch konkurrenzfähiger werden, was ihnen zugutekäme – was den Fahrdienstleistern aber natürlich gar nicht schmeckt.