Wer abends in Berlin größere Strecken hinter sich bringen muss, nimmt dafür gerne ein Uber. Denn die Fahrten sind günstig und im Vergleich zu U- oder S-Bahn sehr viel sicherer. Gerade aus Sicht von Frauen ist das ein großer Pluspunkt.
Für eine weitere Zielgruppe wäre das ein echtes Verkaufsargument, doch bisher hatte sie nur wenig von dem Service des Mietwagenvermittlers. Das soll sich jetzt ändern!
Uber in Berlin: Angebot wird erweitert
Die Nutzung von Uber ist wie bei vielen Apps erst ab 18 Jahren erlaubt. Doch gerade Kinder bzw. Familien könnten von dem Service, den der Dienstleister bietet, wahrlich profitieren. Denn laut einer Umfrage des US-Unternehmens verbringt ein Drittel der Eltern jede Woche mindestens zwei Stunden damit, ihr Kinder zur Schule, zum Sport oder anderen Freizeitaktivitäten zu bringen. „Bei 15 Prozent der Befragten liegt die aufgewendete Zeit sogar bei bis zu sechs Stunden“, heißt es seitens Uber weiter.
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Die reinen Fahrten sind also ein echter Zeit-Fresser – und genau dagegen will Uber jetzt etwas unternehmen. Anfang Dezember führte die Dienstleister deshalb eine neue Option extra für Jugendliche ein: Uber Teens.
Teenager werden mobil
Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen 13- und 17-Jährige. „Mit dem neuen Service können Eltern ihren Kindern ein eigenes Uber-Konto einrichten und dabei auf eine ganze Reihe maßgeschneiderter Sicherheitsfunktionen vertrauen.“
Dazu gehört zum Beispiel eine Live-Fahrtenverfolgung, mit der Eltern durchgehend sehen können, wo sich das Auto mit ihrem Kind befindet und wer der Fahrer ist. Zusätzlich wurde als Sicherheitsstufe eine Pin-Verifizierung eingebaut, mit der vor Fahrtbeginn sichergestellt wird, dass der Teenager ins richtige Auto steigt.
„Jugendliche genießen damit erstmals die Freiheit, ihre Fahrten selbst zu buchen, während die Eltern in Echtzeit den Überblick behalten.“ An den Start geht das Angebot von Uber in Berlin – sowie in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Mannheim, München und Stuttgart.
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Für Eltern kann dieser Service einen echten Zeitpuffer im stressigen Alltag schaffen. Aber heißt das im Umkehrschluss nun, dass es vor Schulen noch größeres Verkehrschaos gibt, weil noch mehr Quasi-Elterntaxis zum Schulschluss halten?
Dr. Hanno Rüther, Landesvorsitzender des Verbands für Bildung und Erziehung Berlin, sieht hier keine Gefahr. Allerdings gibt er gegenüber BERLIN LIVE zu Bedenken, dass es in Frage gestellt werden kann, ob die Überwachung des eigenen Kindes per Echtzeit-Verfolgung „im Interesse einer Erziehung zur Selbstständigkeit ist“. Sicherlich ein Aspekt, der viele Eltern beschäftigt, doch gerade bei einer Fahrt mit einem Taxi durchaus moralisch vertretbar ist.