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Wetter in Berlin & Brandenburg: Hitze färbt Wetterkarte rot – Experte lässt Dampf ab

Auf Berlin und Brandenburg rollt die nächste Hitzewelle zu. Wetterkarten werden vermehrt rot. Ein Meteorologe spricht Klartext.

© IMAGO/IlluPics

Wetter: So entsteht eine Wettervorhersage

Die Hitze ist zurück in Berlin und Brandenburg. Nach ein paar kühleren Tagen rund um das letzte Wochenende beginnt am Dienstag (3. September) eine neue Hitzewelle.

Für Meteorologen wie Dominik Jung bedeutet das, dass sie derzeit wieder einige Wetterkarten mit viel roter Farbe vorstellen müssen. Dafür werden sie seit einigen Jahren auch immer wieder angefeindet. Beim Wetter-Experten sorgt das für Unverständnis.

Wetter in Berlin & Brandenburg: Ärger um Farben

Wer in den Kommentaren unter Wetter-Videos und Vorhersagen im Netz ein bisschen mitliest, der dürfte es längst bemerkt haben. Wenn es heiß wird, visualisieren Meteorologen das mit roter Farbe. Doch das passt nicht allen. Immer wieder wittern einige User darunter eine Verschwörung. Diplom-Meteorologe Dominik Jung findet diese Entwicklung „spooky“, wie er im Gespräch mit BERLIN LIVE erklärte.



„Es wird einem unterstellt, die Karten würden schon bei niedrigeren Temperaturen rot gefärbt, um Klima-Alarmismus zu betreiben“, erklärt der Wetter-Experte ernüchtert. Dafür werde auch gerne eine alte Tagesschau-Karte herausgekramt. Die sei aber gar nicht aufgrund von Temperaturen eingefärbt, sondern als topografische Karte.

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Sich immer wieder damit auseinander zu setzen, sei schon ärgerlich, doch Dominik Jung weiß auch: „Das kommt immer aus der gleichen Ecke. Von Leuten, die sagen, den Klimawandel gibt es nicht. Unglaublich ist das.“ Doch es scheinen mehr zu werden. Jung berichtet, dass die Zahl derer, die so etwas äußern in den letzten zehn Jahren zugenommen habe.

Wetter-Experte resigniert: Was soll ich sonst machen?

Wieso das so sei, könne er nicht sagen. Dafür bemüht er lieber ein recht eindeutiges Beispiel: „Es ist schon immer an jedem Wasserhahn so gewesen: Blau ist die Farbe für kalt, rot die Farbe für warm. Das lernt man schon als Kind, damit man sich nicht die Pfoten verbrennt.“ Wenn er Temperaturen um die 35 Grad vorhersage, müsse er eben die Karte rot einfärben. „Was soll ich sonst machen, soll ich’s blau machen?“, fragt er rhetorisch.

In den kommenden Tagen werden Dominik Jung und seine Kollegen übrigens ziemlich oft, ziemlich rote Karten anzeigen müssen, zumindest fürs Wetter in Berlin und Brandenburg. Denn während in allen anderen Regionen Deutschlands bereits kühlere Temperaturen Einzug halten, gibt es hier die nächste Hitzewelle.


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Von Dienstag (3. September) bis Montag (9. September) sollen es tagsüber immer mehr als 30 Grad werden. Nachts kühlt es sich dann kaum noch unter 20 Grad ab. Für viele Menschen dürften das gesundheitlich schwierige Tage werden. Da passt die Farbe rot doch eigentlich ganz gut.