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Wetter in Berlin & Brandenburg: Gefahr in der Luft? Senatsverwaltung warnt eindringlich

In Berlin herrscht dicke Luft. Vergangenes Wochenende war die Luftqualität besonders schlecht. BERLIN LIVE hat bei der Senatsverwaltung nachgefragt.

Wetter in Berlin & Brandenburg
© IMAGO/Sabine Gudath

Wie du dich bei einem Unwetter richtig verhältst

Immer wieder toben starke Unwetter über Deutschland. Wer die Wetterlage auf die leichte Schulter nimmt, kann sich großen Gefahren aussetzen. Wir zeigen dir, wie du dich bei Unwettern richtig verhältst.

In Berlin herrscht dicke Luft und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Luftqualität in den letzten Tagen ließ zu wünschen übrig. Besonders vergangenes Wochenende war es trotz des schönen Wetters alles andere als angenehm.

Die schlechte Luft ist nicht nur unangenehm, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Sogar die Berliner Senatsverwaltung warnt gegenüber BERLIN LIVE eindringlich.

Wetter in Berlin & Brandenburg: Gefährliche Luftmassen strömen in die Hauptstadt

Dass die Luftqualität in Großstädten durch erhöhten Verkehr, Industrie und Gewerbe schlechter ist als auf dem Land, ist wohl allseits bekannt. Vergangenes Wochenende aber erreichte die Luftschadstoffsituation in Berlin ein beinahe grenzwertiges Level. „Die Luftschadstoffsituation war am Wochenende von Freitag (25. Oktober) bis Sonntag (27. Oktober) durch erhöhte Feinstaub-PM10-Werte geprägt“, erklärt Michael Herden von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt BERLIN LIVE. Der Tagesgrenzwert sei aber nicht überschritten worden.

+++ BVG: Änderung auf wichtiger Linie – hier geht es für Fahrgäste nicht mehr weiter +++

Die Gründe sind vielschichtig. Neben erhöhten Verkehrsaufkommen und vorbelasteten Luftmassen, die oft aus östlichen Regionen nach Berlin und Brandenburg einströmen, spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle.

„Bei niedrigeren Temperaturen sowie bei geringeren Mischungsschichthöhen treten sogenannte Inversionswetterlagen auf“, so Herden. „Dabei können sich Schadstoffe zum Beispiel aus der Holzverbrennung, die zu erhöhten Feinstaub-Werten führen, in der Region anhäufen. Nach einigen Tagen löst sich die Inversionswetterlage meistens auf und nachströmende Luftmassen führen zu einem Austausch der angereicherten Luft.“

Experte warnt vor „signifikanten Gesundheitsschäden“

Die World Health Organization (WHO) warnt schon länger vor einer erhöhten Belastung in Ballungsräumen. Denn die Luftverschmutzung kann zu erheblichen gesundheitlichen Risiken führen.

„Grundsätzlich birgt jede Luftverschmutzung Risiken für die menschliche Gesundheit und ist nachweislich Ursache für Krankheiten und vorzeitige Todesfälle“, klärt Michael Herden auf. Besonders problematisch in Berlin ist der viele Verkehr.

Die Rußpartikel aus dem Diesel führen zusammen mit anderen Luftschadstoffen zu „statistisch signifikanten Gesundheitsschäden bei Menschen“, warnt der Sprecher der Berliner Senatsverwaltung. Dazu zählen neben Asthma, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen auch ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Demenz und Lungenkrebs.


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Der Berliner Senat versucht mit Maßnahmen wie Umweltzonen, Elektro-Bussen, Geschwindigkeitsbeschränkungen und dem Nachrüsten in der Schifffahrt und Bauwirtschaft dagegen vorzugehen. Doch auch die Berliner selbst können und müssen etwas tun.

„Gerade bei austauscharmen Wetterlagen in den sogenannten Übergansjahreszeiten tragen Feinstaubemissionen aus Holzöfen erheblich zu der Feinstaubbelastung bei. Gerade an solchen Tagen sollten Berliner und Berlinerinnen auf das Heizen mit Holz verzichten. Auch trägt jeder nicht gefahrene Kilometer mit einem Auto natürlich zu einer verbesserten Lufthygiene bei“, erklärt Herden.