Das Wetter in Berlin und Brandenburg zeigte sich in den vergangenen Tagen von seiner freundlichen Seite. Als der Sommer Anfang des Monats urplötzlich vom Herbst abgelöst wurde, hätte wohl kaum einer für möglich gehalten, dass die schönste Jahreszeit zur Mitte des Monats noch einmal zurückkehrt.
Doch während am Wochenende die meisten in der Region mit kurzer Hose und einem Eis in der Hand den Spätsommer genossen, gilt an der Grenze zu Brandenburg höchste Alarmbereitschaft.
Wetter in Berlin & Brandenburg: Hochwasser befürchtet
Denn am vorherigen Wochenende (14. und 15. September) fielen in Polen und Tschechien ungeheure Mengen Niederschlag. In manchen Regionen sind dort an nur einem Tag über 160 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Viele Flüsse sind übergelaufen, sie rissen Bäume und Autos mit sich. Jetzt droht ein ähnliches Szenario in Brandenburg.
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Zwar ist das Wetter in Berlin und Brandenburg in den kommenden Tagen weiterhin freundlich, doch bewegen sich die Wassermassen über die Oder langsam in Richtung deutscher Grenze. In Brandenburg stellt man sich deshalb teilweise auf das Schlimmste ein.
Vorbereitungen laufen an
Wie die „BZ“ und der RBB übereinstimmend berichten, bereiten sich die Kommunen entlang der Oder im Moment auf Hochwasser und Überschwemmungen vor. Laut eines Sprechers der Stadt Frankfurt (Oder) begonnen dort bereits am Sonntag (22. September) Vorbereitungen, um eine möglicherweise bevorstehende Katastrophe zu verhindern.
Dort galt am Sonntagnachmittag mit einem Pegelstand von 4,30 Meter zwar noch die Alarmstufe 1, doch man merkte bereits zu dem Zeitpunkt ein Ansteigen der Pegel. Regulär habe die Oder dort einen Pegelstand von 2,10 Meter, so die „BZ“. Besonders die Brücke ins benachbarte, polnische Slubice steht deshalb unter besonderer Beobachtung. Je nach Pegelstand könnte sie in den kommenden Tagen gesperrt werden.
Am Dienstag wird in Frankfurt (Oder) gegen 17 Uhr die Alarmstufe 3 erwartet, am Mittwoch dann Alarmstufe 4, die höchste Stufe der Skala. Verbunden wäre das mit einem Pegelstand von sechs Metern.
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Bei Alarmstufe 3 können einzelne Grundstücke, Straßen und Keller überflutet werden. Deichläufer sind dann im Dauereinsatz, um die Schutzanlagen zu kontrollieren und Schäden zu melden. Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen
Laut dem Landrat des Kreises Oder-Spree, Frank Steffen (SPD), bereite sich deshalb auch Ratzdorf, das ebenfalls an der Grenze liegt, auf die anrollenden Wassermassen vor. „Ich habe angeordnet, dass wir ab Montagmorgen unter den Bedingungen der Alarmstufe 3 arbeiten“, so Frank am Sonntag gegenüber dem RBB.
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Zwar war der Pegelstand am Montagmorgen mit 4,83 Metern noch unter den erwarteten 5,50 Metern, doch die Lage spitzt sich zu. Laut dem Lagebericht des Landkreises Märkisch-Oderland wird in Ratzdorf am Dienstag um 15 Uhr die höchste Alarmstufe 4 erwartet. Mit einem Sinken des Pegelstands rechnen die Behörden erst am Freitag gegen 9 Uhr. Um die Wassermassen einzudämmen wird dort im Moment an einer etwa 152 Meter langen und ein Meter hohen Hochwasser-Schutzwand gearbeitet. (mit dpa)