Die Gentrifizierung schreitet in Berlin Stück für Stück voran. Alteingesessene Institutionen verschwinden zugunsten neuer Luxusimmobilien oder zahlungskräftigerer Betreiber neuer Geschäfte. Eine Kult-Bar in Berlin-Prenzlauer Berg könnte jetzt als nächstes dran sein.
Denn nach der Burlesque-Bar „Zum starken August“ und der Marietta-Bar steht nun auch die WATT-Bar vor dem Aus.
Bar in Berlin: Ende einer Ära zeichnet sich ab
Beim Gespräch im Dezember mit den Eigentümern sollte es eigentlich „um Verhandlungen für die Vertragsverlängerung gehen“, erklärt Betreiberin der WATT-Bar, Sindy Kliche, gegenüber der „Berliner Morgenpost“. Denn der zehnjährige Mietvertrag der Bar in Berlin läuft Ende September aus. Sie dachte, dass es dabei vor allem um eine Mieterhöhung gehen wird doch dann kam alles anders.
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„Es kam nie zum Verhandlungsgespräch. Stattdessen wurde mir bei dem Treffen ein Schreiben überreicht, dass der Vertrag nicht verlängert wird“. Und das, obwohl die Bar als Kultur-Institution in dem Kiez gilt. Hier wird nicht nur gefeiert, hier gibt es Lesungen, Ausstellungen und Live-Musik. Es ist ein Ort der Begegnung mit vergleichsweise günstigen Preisen, eine niederschwellige Begegnungsstätte also.
„Nächster Schub der Gentrifizierung“
Aus Sicht von Kliche und Robert Mießner, dem Pressesprecher der im Januar gegründeten Initiative „WATT retten“, ist ihr Schicksal eine Metapher für die Entwicklung in Prenzlauer Berg. Für Mießner ist es der „nächste Schub der Gentrifizierung“ in dem Stadtteil. „Was Gewerbemieten anbelangt, ist das ein vogelfreies Areal, Gewerbetreibende werden zum Abschuss freigegeben.“
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Die Initiative will trotzdem noch für ein anderes Ende der Bar in Berlin kämpfen. Dabei bekommen sie prominente Unterstützung. Sowohl der ehemalige Kultursenator, Klaus Lederer (parteilos), als auch die Pankower Abgeordnete Daniela Billig (Grüne) haben bereits Briefe an die Eigentümer geschrieben. Und auch eine Online-Petition wurde gestartet. Dort sind mittlerweile rund 7.700 Unterschriften zusammengekommen.
Doch alle bisherigen Gesprächseinladungen blieben von den Eigentümern unbeantwortet. Das könnte daran liegen, dass diese angeblich schon einen Nachmieter gefunden haben, so Kliche. Wer das sein könnte, erfährst du im Artikel der „Morgenpost“.