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Berghain: Schock-Angebot sorgt für Kopfschütteln – „Kapitalistische Schweine“

Das Berghain ist vor allem für diejenigen ein Zuhause, die an anderer Stelle immer wieder anecken. Ein Angebot macht jetzt aber sprachlos.

Berghain
© IMAGO/Emmanuele Contini

Berghain: Einblicke in den Tempel der Techno-Kultur

Das kulturelle Leben des weltberühmten Techno-Clubs Berghain in Berlin.

Das Berghain ist wohl der bekannteste Club Berlins. Um kaum einen Ort raunen sich so viele Gerüchte und Mythen. Aber genau deswegen ist der Techno-Tempel so beliebt. Wer wissen möchte, was wirklich hinter den Wänden passiert, muss sich selbst auf Entdeckertour begeben.

Eingefleischte Fans der elektronischen Tanzmusik tun das jedes Wochenende. Einer von ihnen treibt es nun auf die Spitze – und macht ein ganz besonderes Angebot.

Berghain-Stammgast hat besondere Sammlung

Das Berghain bewirbt seine Events online nicht unbedingt großflächig. Lediglich auf der Homepage findet sich der kleine Reiter „Programm“. Offline setzt der Techno-Tempel dagegen auf gute alte Flyer. Und genau die hat ein Besucher fleißig gesammelt – über 20 Jahre!


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Auf Ebay will er seine kostbare Sammlung, die auf fünf Aktenordner verteilt ist, jetzt zu Geld machen. Sie sei „inklusive aller mir bekannten Sonderausgaben“ und beinhaltet „diverses Bonusmaterial wie Aufkleber, Buttons, Extraflyer und eine Magnetbandkassette.“ Inseriert hat er die Sammlung für einen stolzen Preis von 25.000 Euro.

„Scheiß auf meine Leidenschaft“

Bei der Berghain-Community kommt das Ebay-Angebot aber alles andere als gut an. In der eigens eingerichteten Berghain-Gruppe auf Reddit sind die Fans geschockt! „Das ist schon eine merkwürdige Entschlossenheit. Man sammelt seit über dreizehn Jahren Flyer, ist Teil einer Szene, die früher anti-kommerziell und liebevoll war, bis man an einen Punkt kommt, an dem man denkt: ‚Scheiß auf meine Leidenschaft, lass das alles verkaufen'“, schreibt zum Beispiel ein Mann.


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Auch ein anderer versteht den Grund für den Verkauf nicht ganz. Er glaubt, die Sammlung zu verkaufen sei nur möglich, wenn man sich selbst austrickst und die Verantwortung auf andere schiebt, indem man sich denkt: „Ich verkaufe es an kapitalistische Schweine-Touristen, die die Ursache für die Gentrifizierung und alles Böse auf der Welt sind.“ Denn Prinzipien, auf die der erste Kommentator eingegangen, seien nur „so lange schön und gut, bis man eine Anzahlung für eine Wohnung leisten muss.“

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So oder so ist klar, einen Abnehmer für die Berghain-Sammlung zu finden, wird wahrscheinlich schwer sein. Zumindest für diesen Preis.