Das Berghain ist international gerade unter jungen Menschen eines der Berliner Wahrzeichen schlechthin. Für viele Fans von Techno-Musik ist das ehemalige Heizkraftwerk in Friedrichshain der Grund, um einmal nach Berlin zu reisen.
Doch ein Gerücht über das Berghain hält sich schon seit Jahren. Hat es sich jetzt etwa bewahrheitet?
Berghain: Jetzt ist es raus
Das Berghain war mit dem Tresor wohl einer der Clubs, der Berlin nach der Wende schnell zum Ruf der Techno- bzw. Feier-Hauptstadt verholfen hat. Die strenge Türpolitik, das Fotografier-Verbot, die Kink-Veranstaltungen und die ewig währende Schlange vor dem Einlass haben den Ruf zementiert.
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Allerdings werden in der Techno-Community seit Jahren immer wieder Stimmen laut, die behaupten, dass das Berghain nachlässt. Statt Underground zu sein, sei es mittlerweile zu kommerziell geworden. Gleichzeitig sei das Publikum touristischer geworden und auch die Musik ist aus Sicht einiger die letzten Jahre zu weich geworden.
Berlin rutscht weiter ab
Und tatsächlich bestätigt das jetzt auch die vom Fachmagzin „DJ Mag“ veröffentlichte Liste der 100 besten Clubs der Welt. War das Berghain hier 2009 noch auf Platz 1, rutscht es seither kontinuierlich weiter ab. 2021 schaffte es nur noch den sechsten Platz, 2022 war der Club dann nicht mal mehr unter den Top 10: Es kam nur noch auf den 12. Platz. Im Jahr darauf ging es dann sogar noch weiter runter, auf den 16. Platz. 2024 konnte sich der Club dann wieder auf die 13 hochklettern – doch jetzt geht es wieder abwärts.
Laut dem Branchenmagazin landet das Berghain dieses Jahr wieder nur auf Platz 16! Viele andere Clubs konnten dem einstiegen Place to Be mehr und mehr den Rang ablaufen. Die vollstände Top 20 sieht dabei folgendermaßen aus:
- Hï (Ibiza, Spanien)
- Greenvalley (Camboriu, Brasilien)
- Ushuaïa (Ibiza, Spanien)
- Depot Mayfield (Manchester Großbritannien)
- Echostage (Washington DC, USA)
- Savaya (Bali, Indonesien)
- Bootshaus (Köln, Deutschland)
- Laroc Club (Valinhos, Brasilien)
- Illuzion (Phuket, Thailand)
- Noa Beach Club (Zrće Beach, Kroatien)
- Amnesia (Ibiza, Spanien)
- Fabric (London, Großbritannien)
- Pacha (Ibiza, Spanien)
- Fabrik (Madrid, Spanien)
- DC-10 (Ibiza, Spanien)
- Berghain (Berlin, Deutschland)
- Avant Gardber & The Brooklyn Mirage (New York City, USA)
- Studio 338 (London, Großbritannien)
- Play House (Chengdu, China)
- Cavo Paradiso (Mykonos, Griechenland)
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Abgesehen vom Berghain hat es kein anderer Hauptstadtclub in die Top 20 geschafft und mit dem Bootshaus in Köln ist nur noch ein weiterer deutscher Club vertreten. Statt Berlin scheint mittlerweile vor allem Ibiza der Feierhotspot schlechthin zu sein. Allein unter den ersten 15 Plätzen sind fünf Clubs von der Mittelmeerinsel. Es wirkt also fast so, als müsste sich die Party-Community bald wohl eher in den Flieger statt in die U-Bahn setzen, um einen richtig guten Abend zu erleben. (mit dpa)