Die Currywurst kommt aus Berlin. Das behaupten allen voran die Berliner gerne. Denn wer würde sich nicht gerne mit der Erfindung dieser deutschen Kult-Speise schmücken? Doch auch im Ruhrpott beansprucht man die Currywurst für sich. Ob Berlin oder Pott – die Currywurst ist deutsches Kulturgut.
Weil ich als Berlinerin aber erst mal aus Prinzip glaube, dass unsere Hauptstadt-Currywurst die beste ist, mache ich gleich an meinem ersten Tag im Pott Halt bei einem Kult-Imbiss, der eine berühmte Ruhrpott-Currywurst anbietet: Das Bratwursthaus in Bochum. Wird diese Currywurst meine Meinung ändern?
Berlin vs. Bochum: Der Currywurst-Vergleich
Montagmittag in der Bochumer Innenstadt. Zwar laden die eisigen Januar-Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht unbedingt zum Currywurstessen ein – denn das macht man bekanntlich stehend im Freien. Doch meine Mission ist klar. Und so stehe ich vor der Theke des Bratwursthauses und staune gleich zu Beginn nicht schlecht.
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Denn anders als in den meisten – vor allem traditionellen – Currywurst-Imbissen Berlins gibt es hier neben der klassischen Variante – also Currywurst in der typischen Curry-Tomatensoße, meist mit Pommes serviert – eine ganze Menge an ausgefalleneren Versionen der deutschen Kultspeise. Von Currywurst in einer griechischen Variante mit Tsatsiki bis hin zu „Cheese & Bacon“. Für mich wird es die „Bochum“-Version: Currywurst mit Pommes und Mayo.
Als die Portion fertig vor mir steht das nächste Staunen. Denn obwohl ich einen sogenannten „Snack“ bestellt habe, steht eine riesige Portion Currywurst und Pommes mit mächtig viel Currysoße und Mayo vor mir. Da erklärt sich der Preis von 6,90 Euro aber schnell. Einen großen Preis-Unterschied zu Berlin sehe ich hier nicht.
Und wie schmeckts?
Schnell verziehe ich mich mit meiner Portion in den geschlossenen länglichen Raum links neben der Theke. Was mir sofort auffällt, ist die Farbe und Konsistenz der Currysoße. Sie ist deutlich dunkler, fast schon braun. In Berlin kennt man die Soße eher rötlich. Und das merkt man auch gleich beim ersten Bissen. Denn mit der ordentlichen Dosis Curry kommt mir bei dieser Currywurst in Bochum der Tomatengeschmack der Soße zu wenig durch. Zudem ist diese Currywurst für meine empfindliche Zunge doch recht scharf. Die Wurst selbst schmeckt echt gut.
Nach der Hälfte ist aber Schluss für mich. Die Portion ist schlichtweg zu groß. Ob das den Bochumern anders geht als mir Berlinerin? Scheinbar nicht. Denn zwei Männer aus der Stadt essen zeitgleich neben mir ihre Currywürste. „Es ist zu viel, ich schaffe nur die halbe Portion“, höre ich den einen sagen. Der andere stimmt nickend zu.
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Am Ende ist mein Urteil eindeutig. Die Berliner Currywurst ist für mich dann doch besser. Denn sowohl die Portion an sich als auch die Menge an Mayo und Currysoße bei diesem Imbiss in Bochum waren mir schlichtweg zu viel. Außerdem macht das viele Curry in der Soße diese für meinen Geschmack zu scharf. Die Wurst selbst aber war wirklich lecker. Ob Bochum oder Berlin muss am Ende jeder selbst entscheiden. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – und das ist doch auch schön.